Nach der polizeilichen Räumung der Innenräume der besetzten einstigen Dondorf-Druckerei in Frankfurt haben bis Freitagmittag drei Aktivisten das Dach verlassen. Ihre Identitäten seien für die Ermittlungen festgestellt worden. Somit befanden sich laut dem Sprecher am Freitagmittag noch elf Aktivisten auf dem Dach. Das Kollektiv hingegen sprach auf Nachfrage von zwölf Aktivisten. Der Polizeieinsatz ging weiter.
Eine Sprecherin der Aktivisten bestätigte den Abstieg der Demonstranten. «Unsere Einschätzung ist, dass die Polizei die Menschen da oben so lange frieren und hungern lässt, bis sie runterkommen müssen», ergänzte die Sprecherin. Nach früheren polizeilichen Angaben verzichteten die Beamten aus Sicherheitsgründen auf die Räumung des Daches.
Das Kollektiv namens «Die Druckerei» hält seit vergangenem Wochenende zum zweiten Mal in diesem Jahr die ehemalige Dondorf-Druckerei im Frankfurter Stadtteil Bockenheim besetzt. Einen Aufruf der Goethe-Universität, die das Hausrecht hat, zu einer freiwilligen Räumung bis zum Mittwochnachmittag lehnten die Aktivisten ab. Sie fordern den Erhalt des Gebäudes als Industrie- und Kulturdenkmal. Es soll abgerissen werden, um Platz für einen Neubau des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) zu schaffen. In dem Gebäude, das dem Land Hessen gehört, hatte sich zuletzt das Institut für Kunstpädagogik der Goethe-Universität befunden.