Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Im Freibad: So gelingt der erste Sprung vom 10-Meter-Turm

In diesem Sommer wollen Sie etwas tun, was Sie sich bislang nie getraut haben? Einen Sprung im Freibad aus drei, fünf oder zehn Metern Höhe wagen. Ein Trainer für Wasserspringen macht Sie fit dafür.
Ein Freizeitsportler springt vom Sprungturm
Bundesstützpunkttrainer Wasserspringen Matti Büchner

Hui, das ist höher als angenommen! Der Gedanke dürfte so einigen durch den Kopf schießen, wenn sie das erste Mal auf einen Fünf- oder Zehn-Meter-Turm klettern.

Nun will man nicht versagen, nicht vor lauter Angst wieder umdrehen. Aber eben auch nicht mit einer Arschbombe alle Blicke auf sich ziehen. Wie klappt's? Das weiß Matti Büchner. Er ist Abteilungsleiter Wasserspringen beim Berliner TSC und Bundesstützpunkttrainer, trainiert also die Profis. Und er teilt im Interview wertvolles Wissen für den nächsten Besuch im Freibad.

Die wichtigste Frage zuerst: Wie traue ich mich überhaupt?

Matti Büchner: Klar, es ist eine ganz schöne Mutfrage. Etwas Nervosität und Aufregung sind auch völlig in Ordnung dabei. Man sieht ja oft im Freibad, dass Kinder, Jugendliche oder Erwachsene zwar ganz mutig auf den Zehn-Meter-Turm klettern, dann wieder den Weg nach unten antreten.

Ich gebe daher immer den Tipp, sich erst einmal an Höhen ranzutasten. Erst das Ein-Meter-Brett, dann drei Meter, dann fünf Meter. Das machen wir mit unseren jungen Leistungssportlern hier genauso. Die schicken wir erst auf zehn Meter hoch, wenn wir sehen, dass sie genügend Körperspannung haben und sehr gerade eintauchen.

Ich würde immer empfehlen, am Anfang einen Sprung mit den Füßen zuerst zu machen. Von einem Zehn-Meter-Turm sind es etwa 50 km/h, mit denen man ins Wasser einschlägt, das ist eine Wucht. Deshalb sollte man auch nicht unerfahren gleich mit dem Kopf voran springen: Es kann dann passieren, dass die Rotatorenmanschette, die Teil der Schultermuskulatur ist, diesem Druck nicht standhält und man sich an der Schulter verletzt.

Was muss ich beim Abspringen alles beachten?

Matti Büchner: Es kommt natürlich auf die Absprungstelle an. Sind es bewegliche Bretter oder ist es eine Turmplattform? Mit Brettern muss man sich erstmal auseinandersetzen. Viele Menschen kommen damit anfangs gar nicht gut klar. Man muss da nämlich die Bauchmuskeln und Rückenmuskeln anspannen. Tut man das nicht, geben die Muskeln beim Springen nach und man sackt quasi in sich zusammen.

Beim Thema Anlauf sollte man wissen: Wenn man hinten am Turm steht, muss man sich vor dem Loslaufen auf jeden Fall vergewissern, dass darunter niemand im Wasser ist - das sieht man von dort schlecht. Am besten lässt man sich von jemandem am Beckenrad ein Zeichen geben. In der Luft kann man ja nicht mehr anhalten, wenn man einmal angelaufen und abgesprungen ist.

Bei Brettern würde ich Anlauf gar nicht so empfehlen. Die haben so eine fiese Anti-Rutsch-Beschichtung, da kann man sich ordentlich was aufschürfen, wenn man fällt. Also lieber vorne hinstellen, zwei-, dreimal auf der Stelle springen wie auf einem Trampolin - und dann ab ins Wasser.

Und dann braucht man eine sehr hohe Körperspannung, damit einem in der Luft nicht die Beine nach vorn oder nach hinten abhauen. Das geht sonst schnell in Richtung Arschbombe und die ist von einem Zehn-Meter-Turm, vorsichtig gesagt, etwas unangenehm. Das mit der Körperspannung sollte man daher wirklich nicht zu lax nehmen, sondern Po, Bauch, Rücken, Beine, Arme richtig, richtig fest anspannen. So gelingt es dann auch, mit den Füßen zuerst einzutauchen.

Stichwort: Eintauchen. Wie klappt das sicher - und elegant?

Matti Büchner: Erst einmal: Nein, man muss sich beim Eintauchen nicht die Nase zuhalten. Durch den Druck, der dann schon in den Nasennebenhöhlengängen herrscht, kommt kein Wasser rein - wenn man unter Wasser nicht gerade einatmet.

Wenn man sich die Nase zuhält, kann das eher schaden, weil beim Eintauchen der Gegendruck gegen die Hand knallt, dann tut man sich im schlimmsten Fall die Nase weh. Dazu kommt: Bei einem Sprung ins Wasser braucht man die Arme eher am Körper, um die Spannung zu halten.

Am besten sollte man vorab checken, wie tief das Wasser ist. Professionelle Sprungbecken sind vier, fünf Meter tief, da wird man in der Regel genug gebremst beim Eintauchen. Im Freibad kann das aber auch weniger sein. Da muss man versuchen, etwas abzubremsen, indem man unter Wasser die Gliedmaßen etwas vom Körper wegstreckt. Aber bitte erst unter Wasser, nicht schon davor.

Beim Kopfsprung sollte man außerdem darauf achten, beim Eintauchen ganz viel Spannung auch in Schultern und Arme zu geben, damit man dort nicht zu locker eintaucht und Verletzungen riskiert.

© dpa ⁄ Interview: Ricarda Dieckmann, dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Jubiläumsgala 80. Geburtstag Udo Jürgens
People news
Moderator Johannes B. Kerner verehrt Udo Jürgens bis heute
Hape Kerkeling
Tv & kino
Wie Kerkeling-Fans auf ihre Kosten kommen
Felix Lobrecht
People news
Felix Lobrecht mit «All you can eat» im Ersten
Ein Mann hört Musik mit Kopfhöhrern
Internet news & surftipps
Offen statt isoliert: Das können Open-Ear-Kopfhörer
Gamer bei der Gamescom
Internet news & surftipps
Bestes Computerspiel: Survival-Action «Enshrouded» sahnt ab
Archero-Tipps: Gibt es Cheats oder Promo-Codes für das Handyspiel?
Handy ratgeber & tests
Archero-Tipps: Gibt es Cheats oder Promo-Codes für das Handyspiel?
Oliver Ruhnert
1. bundesliga
Guter Fußball-Ruf soll Ruhnert im Wahlkampf helfen
Geschwisterzimmer mit zusätzlicher Ebene durch Hochbett
Wohnen
Ein Kinderzimmer für zwei: Hohe Decken sind ein Vorteil