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Zusammen am Tisch: Wie gemeinsames Essen die Seele stärkt

Essen müssen wir alle - damit es uns richtig guttut, müssen nicht nur die Nährstoffe stimmen. Wie Familien es schaffen, dass Mahlzeiten Seelenfutter sind - und welche Alternativen Alleinstehende haben
Eine Familie isst gemeinsam
Gemeinsames Essen stärkt Bindungen: Regelmäßige Mahlzeiten in Gesellschaft fördern Austausch und emotionale Verbundenheit. © Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Experten sagen: Regelmäßiges Essen in Gesellschaft ist nicht nur schön; es hat auch positive Auswirkungen auf Psyche und Beziehungen.

So wirkt sich eine ausgewogene Ernährung positiv auf den Stoffwechsel und damit auch auf die Psyche aus. Dabei spielt die Darmflora eine Rolle: «Darmbakterien beeinflussen die Hormonbildung, die unsere Stimmung reguliert, und tragen zur Verringerung entzündlicher Prozesse bei», so Prof. Andreas Stengel vom Klinikum Stuttgart im Magazin «Senioren Ratgeber» (Ausgabe 12/2024). Und wer nicht allein isst, hat noch mehr davon:

Familienrituale als Anker in stressigen Zeiten

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift «Couple and Family Psychology: Research and Practice», untersuchte, wie sich die Lockdowns während der Pandemie auf Familienmahlzeiten auswirkten. Es zeigte sich: Familien, die häufiger gemeinsam aßen, berichteten von mehr positiven emotionalen Interaktionen, wie gemeinsamen Lachern, dem Austausch von Dankbarkeit und einer stärkeren Verbindung. Diese Effekte gelten nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene​.

«Mahlzeiten im Familienkreis sind gut für den Körper, das Gehirn und die mentale Gesundheit von Kindern und Erwachsenen», so die Familientherapeutin Anne Fishel, eine der Hauptautorinnen der Studie. Die Forschung zeige, dass Familienessen die Kommunikation fördern, Empathie stärken und Konfliktlösung erleichtern, für Kinder seien sie auch eine Art «Brain Food», weil sie etwa das Vokabular erweitern. Und resilienter machen sie auch. 

Diese Tipps gibt die Expertin:

  • Sorgen Sie für eine gute Atmosphäre, in der jeder über seinen Tag berichten und sich einbringen kann.
  • Keine Ablenkung durch Fernsehen, Medien und Telefone (manchmal aber ok, etwa um Fotos zu zeigen oder Informationen einzuholen)
  • Gemeinsam kochen: Schon die Vorbereitung kann zum Gemeinschaftserlebnis werden.
  • Kein Druck: Es muss nicht immer jeder dabei sein, es muss nicht jeden Abend sein - und auch nicht immer frisch gekocht werden. Perfektion ist nicht das Ziel.

Und wenn man keine Familie hat? Auch mit Nachbarn oder im Freundeskreis kann man kochen und genießen. Und außerdem gibt es noch Alternativen, etwa für ältere Menschen offene Mittagstische in Senioreneinrichtungen, so «Senioren Ratgeber». Denn das Miteinander am Tisch tut jedem gut – unabhängig vom Alter.

© dpa
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