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Wirtschaft im Krisenmodus: Unzufriedenheit mit Politik

Energiekosten und Fachkräftemangel - das sind die Hauptprobleme der Thüringer Wirtschaft nach Einschätzung des Arbeitgeberverbandes. Die Unsicherheiten und Risiken bleiben hoch, die Stimmung in der Wirtschaft ist getrübt.
Industrie
Ein Arbeiter führt auf einer Baustelle Schweißarbeiten an einer Brücke aus. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Die Erwartungen der Thüringer Unternehmen an 2024 sind verhalten. Nach einer Umfrage des Verbandes der Thüringer Wirtschaft (VWT), die am Freitag in Erfurt vorgelegt wurde, rechnen 40 Prozent der Unternehmen mit einer etwas oder deutlich schlechteren wirtschaftlichen Entwicklung als 2023. Ein Drittel der Befragten gehe von einer Seitwärtsbewegung aus, fast 16 Prozent wagten keine Prognose.

Optimisten in der Minderheit

«Die Wirtschaft bleibt in einem krisenhaften Modus. Krisen sind leider das neue Normal», sagte der Hauptgeschäftsführer des Dachverbandes der Thüringer Arbeitgeber, Matthias Kreft. «Die Thüringer Unternehmen sind deutlich pessimistischer als die bundesweit.»

Erwartet werde in Ostdeutschland insgesamt nur ein schwaches Wirtschaftswachstum von unter einem Prozent in diesem Jahr. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee hatte zu Jahresbeginn auch nur eine verhaltene Wirtschaftsentwicklung prognostiziert - angesichts von Konjunkturrisiken mit großen Unsicherheiten. Für Thüringen rechnet er 2024 nur mit einem leichten Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt.

Nach Einschätzung des Verbandes der Wirtschaft drohen die «goldenen Zeiten am Arbeitsmarkt» mit vielen Stellenangeboten zu Ende zu gehen - auch wenn weiterhin Berufsnachwuchs und ausgebildete Fachleute dringend gesucht würden. Positiv bewertete VWT-Präsident Hartmut Koch die vom Land eingerichtete «German Professional School», die junge Ausländer auf eine Berufsausbildung in Thüringen vorbereiten soll. Darüber hinaus würden Unternehmen mit Praktikumsangeboten, Kooperationen mit Schulen, aber auch mit finanziellen Anreizen oder Hilfen bei der Wohnungssuche versuchen, ihre offenen Ausbildungsplätze zu besetzen.

Kritik an Bildungspolitik und Standortmarketing

Das Land Thüringen bewerteten die Unternehmen insgesamt als einen guten Wirtschaftsstandort, der sein Potenzial allerdings bisher nicht ausschöpfe, sagte der VWT-Hauptgeschäftsführer. Die Wirtschaftspolitik der Landesregierung überzeuge nur rund 21 Prozent der Befragten - das sei der niedrigste Wert seit 2008. Kritische Stimmen gebe es vor allem zur Bildungspolitik, aber auch zum Standortmarketing. Kreft sprach von einer «latenten Unzufriedenheit».

Zu den rechten Tendenzen in Thüringen und hohen Umfragewerten für die AfD, die vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft ist, äußerte sich die Verbandsspitze auf Nachfrage. «Die AfD ist keine Lösung», sagte Kreft. «Wir haben nichts mit diesen rechten Strukturen am Hut», sagte VWT-Präsident Koch. Es würden auch ausländische Arbeitskräfte gebraucht, um den Bedarf in Thüringen zu sichern. Und ein Infragestellen der EU schade der Thüringer Wirtschaft. Mehrere Unternehmen, darunter die börsennotierte Jenoptik AG, hatten sich in den vergangenen Wochen gegen rechtsextreme Tendenzen gewandt und für ein weltoffenes Thüringen eingesetzt.

© dpa
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