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Mehr Gewaltdelikte an Thüringer Schulen

Drohungen, Beleidigungen, Gewalt: Das Klima an den Schulen in Thüringen ist rauer geworden. Das Ministerium spricht von einer zugespitzten gesamtgesellschaftlichen Lage.
Gewalt an Schulen
Ein Stuhl steht in einem Klassenzimmer einer Regelschule auf einem Tisch. © Marijan Murat/dpa

Die Gewalt an Thüringer Schulen hat zugenommen. Im Jahr 2023 sind nach Angaben des Bildungsministeriums 561 Körperverletzungen an und um Schulen herum im Freistaat gemeldet worden. Im Jahr zuvor seien nur 321 derartige Delikte verzeichnet worden, darunter 10 Verdachtsfälle.

Mit der wachsenden Zahl der gemeldeten Körperverletzungen sei zugleich die der Opfer gestiegen: Im vergangenen Jahr wurden den Angaben zufolge 197 Schülerinnen und Schüler und 27 Lehrerinnen und Lehrer verletzt. 2022 habe es 132 verletzte Schüler und 11 verletzte Lehrkräfte gegeben.

Der Anstieg der Fallzahlen sei Ausdruck der zugespitzten gesamtgesellschaftlichen Lage, erklärte das Ministerium nach einer ersten Bewertung. Auch Drohungen, Nötigungen und Gewaltdarstellungen auf Handys haben der Auswertung zufolge im vergangenen Jahr an Thüringer Schulen zugenommen. Über die Zahl der dortigen Polizeieinsätze konnten aber keine Angaben gemacht werden.

Die erfassten besonderen Vorkommnisse an Schulen unterliegen generell einigen Einschränkungen. So basieren die Meldungen auf den subjektiven Einschätzungen der Schulleitungen und -ämtern. Zudem seien nur staatliche Schulen verpflichtet, solche Vorkommnisse zu melden. Schulen in freier Trägerschaft dagegen könnten das nach eigenem Ermessen entscheiden, hieß es. Erfasst worden seien außerdem Fälle, die sich außerhalb der Unterrichtszeit ereigneten und Taten, die von schulfremden Personen begangen worden seien.

Zum Thema Gewalt an Schulen arbeitet derzeit laut Ministerium eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe, um mit Maßnahmen auf die gestiegenen Fallzahlen zu reagieren. Denkbar sei etwa die Schärfung der pädagogischen Interventionsformen, die Überarbeitung von Notfallunterlagen, digitale Hilfsangebote für Schulen und Pädagogen oder ein verbessertes Deeskalationsmanagement.

Die oppositionelle CDU-Landtagsfraktion sieht auch Versäumnisse der Landesregierung. So habe sich der Mangel an Lehrern und Betreuungspersonal unter Rot-Rot-Grün massiv verschärft und wirke sich negativ auf das Schulklima aus, erklärte der CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner. Es brauche multiprofessionelle Teams von Sozialarbeitern, Psychologen, Pädagogen und Freizeitarbeitern, um eine individuelle Betreuung zu gewährleisten.

Thüringen hat rund 970 allgemeinbildende und berufsbildende Schulen.

© dpa
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