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Deutlich mehr Firmenpleiten in NRW

Die Gerichte verzeichnen einen Anstieg um gut ein Fünftel. In NRW gibt es deutlich mehr Anträge als in anderen Bundesländern. Experten rechnen damit, dass es 2024 bundesweit noch mehr geben könnte.
Insolvenz-Antrag
Ein Kugelschreiber liegt auf einem Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. © Jonas Walzberg/dpa

Die Zahl der Firmenpleiten in NRW ist deutlich gestiegen. Im vergangenen Jahr haben 4572 Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt und damit knapp 21 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Von den Firmenpleiten betroffen waren demnach 53.815 Beschäftigte. Das sind fast viermal so viele wie 2022. Die Summe der von den Gläubigern angemeldeten Forderungen lag mit 8,6 Milliarden Euro fast dreimal so hoch wie im Vorjahr.

Den größten Anstieg bei den Insolvenzen gab es im Jahr 2023 im Bereich «Gesundheits- und Sozialwesen» mit 179 gemeldeten Verfahren. Besonders viele Menschen betroffen waren im Einzelhandel. Mit 29.703 Beschäftigten war die Zahl fast 12-mal so hoch wie 2022.

In den Jahren 2020 bis 2022, also während der Coronakrise, war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zurückgegangen. Grund waren befristet gelockerte Insolvenzregeln. Nun gibt es erstmals wieder einen Anstieg. Die Zahl ist jedoch niedriger als vor der Pandemie. 2019 gingen 5351 Anträge bei den nordrhein-westfälischen Amtsgerichten ein. Damals waren 36.636 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen.

Relativ konstant ist die Zahl der beantragten Verbraucherinsolvenzen. So gab es im vergangenen Jahr 17.174 durch Arbeitnehmer, Rentner oder Erwerbslose initiierte Verfahren - und damit 0,1 Prozent mehr als 2022.

Die Zahl der Firmenpleiten ist im vergangenen Jahr laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes auch bundesweit um knapp ein Viertel gestiegen. Von Januar bis November 2023 wurden 16.264 Anträge gestellt. Dem Finanzinformationsdienst Crif zufolge hatte NRW mit Abstand die meisten Firmenpleiten vor Bayern (2492) und Baden-Württemberg (1862). Die höchste Dichte mit 113 Pleiten je 10.000 Unternehmen gab es in Bremen.

Experten rechnen damit, dass es in diesem Jahr noch mehr Insolvenzen geben könnte. Die Frühindikatoren des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH), die das Insolvenzgeschehen prognostizieren, gingen im Februar zwar leicht zurück. «Das ist aber kein Grund für Entwarnung. Wir erwarten auch für die Monate März und April hohe Insolvenzzahlen», sagte IWH-Experte Steffen Müller. Eine Insolvenzwelle sieht er jedoch nicht. So sei die Zahl der monatlichen Anträge vor 20 Jahren deutlich höher gewesen.

© dpa
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