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Cyberangriff auf Verwaltung: Bedrohung im Netz weiter hoch

Hacker haben weite Teile der Verwaltung im Landkreis Vorpommern-Rügen lahmgelegt. Das Risiko derartiger Angriffe bleibt laut Innenministerium hoch. Das zeigen auch andere Fälle.
Cyberkriminalität
Tasten einer beleuchteten Tastatur. © Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

Nun hat es auch den Landkreis Vorpommern-Rügen getroffen: Die Verwaltung ist Opfer eines Cyberangriffs geworden, wie sie am Mittwoch auf ihrer Website mitteilte. IT-Systeme wurden daher vom Netz getrennt, was die Arbeit erheblich einschränke. Die Trennung soll zunächst bis einschließlich kommenden Montag bestehen.

Der E-Mail-Verkehr funktioniert laut Landkreis nicht. Die Verwaltung sei nur telefonisch oder postalisch erreichbar. Sie bat darum, vom Besuch abzusehen, außer in dringenden Notfällen. IT-Fachanwendungen etwa für die Kfz-Zulassung stünden nicht zur Verfügung. Anliegen würden handschriftlich festgehalten, sagte eine Landkreissprecherin.

«Wir empfinden das natürlich als enorme Belastung», sagte Landrat Stefan Kerth. Wichtig sei aber, dass Auszahlungen von Sozialleistungen nach derzeitigem Stand funktionierten und auch die Rettungsleitstelle erreichbar sei.

Am Wochenende und zu Beginn der Woche habe es Auffälligkeiten gegeben. Sicherheitssysteme hätten verdächtige Aktivitäten gemeldet. Am Dienstagabend hatte der Landkreis dann über die Trennung der IT-Systeme informiert, ohne einen Cyberangriff zu bestätigen.

Nach Aussage Kerths überprüfen aktuell Fachleute die Systeme. Damit stehe man noch ganz am Anfang. Man gelte als infiziert und sei daher von anderen Schnittstellen und Systemen getrennt. Für einen erneuten Anschluss müsse man Sicherheitsnachweise bringen. Man stehe mit dem Computer-Notfall-Team des Landes Mecklenburg-Vorpommern (CERT) und der Polizei in Kontakt. Andere Landkreise, die bereits ähnliche Probleme hatten, hätten ebenfalls Hilfe angeboten.

Auch das Planungsunternehmen Inros Lackner in Rostock ist nach eigenen Angaben Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Es komme zu erheblichen Störungen bei der Kommunikation und im Arbeitsablauf, hieß es auf der Website. Man arbeite an der Wiederherstellung der Systeme. Das Unternehmen plant nach eigenen Angaben Gebäude, darunter auch Brücken, Hafenanlagen, Schulen und Forschungseinrichtungen.

Erst vor gut anderthalb Wochen war ein Hackerangriff auf die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) bekannt geworden. Die Arbeit des Nahverkehrsunternehmens in Mecklenburg-Vorpommerns größter Stadt ist weiterhin eingeschränkt. So kommt es nach Angaben des Unternehmens von Anfang der Woche weiter zu massiven Störungen in der Kommunikation und im Vertrieb. Fahrkarten könnten an Automaten nur mit Bargeld gekauft werden.

Laut Schweriner Innenministerium werden aktuell etwa Mitarbeiter des Landkreises befragt, um zu prüfen, wo und in welcher Form die Hacker in das System durchgedrungen sind. In dem konkreten Fall sei von den Ermittlern die Empfehlung gegeben worden, die Systeme komplett herunterzufahren, um diese zu schützen. Es werde davon ausgegangen, dass es bereits am Wochenende zweimal zu Hackerangriffen kam.

«Das Eskalationsrisiko im Cyberraum bleibt weiterhin auf hohem Niveau», schrieb eine Sprecherin. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine habe sich das Bedrohungspotenzial erhöht, etwa durch russische Nachrichtendienste sowie mehrere, neu in Erscheinung getretene Hacker-Gruppen. Cyberangriffe gegen die Landesverwaltung würden fortlaufend detektiert und viele automatisiert abgewehrt. Die Mehrzahl der Angriffe besteht den Angaben nach aus Scan-Aktivitäten. «Das heißt, die potenziellen Angreifer versuchen über verschiedene Methoden, Informationen über die aus dem Internet zugängliche IT-Infrastruktur mit den dortigen IT-Systemen zu gewinnen.»

2022 wurden dem CERT den Angaben zufolge 31 Sicherheitsvorfälle gemeldet. 2019 waren es demnach etwa die Hälfte. Im aktuellen Jahr habe das CERT bislang 20 größere Sicherheitsvorfälle und 10 sicherheitsrelevante Ereignisse betreut beziehungsweise detektiert.

© dpa
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