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Weshalb Twitter Drittanbieter-Apps sperrt: Das musst Du dazu wissen

Seit Mitte Januar 2023 ist es offiziell – Twitter sperrt Drittanbieter-Apps und beruft sich dabei auf „längst geltende API-Regeln“. Darüber sind viele Nutzer:innen verärgert, denn es gab zahlreiche Alternativen zur offiziellen Twitter-App, die nun nicht mehr funktionieren.
Weshalb Twitter Drittanbieter-Apps sperrt: Das musst Du dazu wissen
Weshalb Twitter Drittanbieter-Apps sperrt: Das musst Du dazu wissen © picture alliance / Michael Bihlmayer

Auf welche Regeln sich Twitter genau bezieht und welche globalen Konsequenzen die App-Blockade hat, erfährst Du hier.

Was sind „Drittanbieter-Apps“ überhaupt?

Um zu verstehen, weshalb sich Twitters spontaner Vorstoß so fatal auswirkt, klären wir kurz den Begriff API (Application Programming Interface). Dabei handelt es sich um eine Schnittstelle zwischen Programmen, die eine direkte Kommunikation auf der Datenebene zulässt.

Ein Programm, das auf die API von Twitter maßgeschneidert ist, kann also Twitter-Daten abrufen, Feeds anzeigen, Tweets posten und mehr. Natürlich gibt es dabei bestimmte Regeln bezüglich etwa Verschlüsselung und Datenschutz, welche beliebte Drittanbieter-Apps auch penibel einzuhalten schienen.

Dienste wie Twitterrific oder Tweetbot koexistierten immerhin über eine Dekade lang friedlich neben der App mit dem großen blauen Vogel. Doch seit der Vogel einen neuen Besitzer hat, lief vieles nicht gerade glatt und diese Situation ist keine Ausnahme. Angeblich gab es einen Regelverstoß und Twitter sperrt Drittanbieter-Apps ohne jede Vorwarnung oder klare Kommunikation.

Vielmehr scheint der Regelverstoß vorgeschoben oder er bezieht sich auf eine erst nach der Sperrung veröffentlichte neue Regel. Diese wirkt eher profitorientiert und verbietet, „einen Ersatzdienst oder ein ähnliches Produkt wie die Twitter-Anwendungen zu erschaffen“. Etwa Tweetbots Entwickler hat postwendend auf Twitters Kurswechsel reagiert und nun den Mastodon-Client „Ivory“ publiziert.

Twitter sperrt Drittanbieter-Apps – und was nun?

Falls Du die Hoffnung hattest, die Sperrung sei nur temporär, müssen wir Dich leider enttäuschen. Die neue Klausel in Twitters API-Regeln macht klar, dass es den Alternativdiensten ein für alle Mal den Stecker gezogen hat. Entsprechend bleibt Dir nur die Wahl, Dich mit Twitters Client anzufreunden oder zu einer anderen Plattform zu wechseln.


Womöglich etwas drastischer sind die Konsequenzen für alle Entwickler:innen, deren langjährige Leidenschaft ein jähes und unerwartetes Ende fand. Viele machen ihrem Ärger in sozialen Medien Luft, andere klammern sich an neue Projekte oder nehmen es mit Humor. Einige nehmen die Herausforderung an und brechen zu neuen, dezentralen Ufern auf, wie etwa Tapbots.

Soviel dazu, doch Twitter sperrt Drittanbieter-Apps nicht ganz ohne Grund, welchen Vorteil verspricht sich das Unternehmen also davon? Das lässt sich leicht in Zahlen fassen – rund 90% von Twitters Einnahmen entstammen der Vermietung von Werbefläche. Nun seien allein im Dezember 2022 als Folge fragwürdiger Politik 70 Prozent des Profits weggebrochen, erklärt Investing.

Ein Versuch des neuen Eigentümers, Nutzer:innen für verifizierte Konten zahlen zu lassen, erwies sich als impraktikabel und wenig profitabel. Daher will sich Twitter wohl wieder auf seine eigentliche Einkommensquelle besinnen und Schadensbegrenzung betreiben.


Dagegen arbeiteten die etwa 6 Millionen Nutzer:innen von Drittanbieter-Apps, die nicht mit Anzeigen bespielt werden konnten. Folglich drehte Twitter diesen den Hahn zu, um sie zurück in gewinnbringende Gefilde zu locken.

Wie kannst Du Twitter ohne Drittanbieter-Apps nutzen?

Tatsächlich sind die Möglichkeiten zur Nutzung von Twitter seit der Sperrung stark eingeschränkt. Es besteht eine gewisse Chance, dass einige wenig populäre Drittanbieter-Apps unter Twitters Radar bleiben und nicht vom Bann betroffen sind. Möglicherweise gehen aber auch die irgendwann unter, je nachdem, wie konsequent die neuen Regeln langfristig umgesetzt werden.

Immerhin kannst Du Twitter nach wie vor im Browser nutzen und so die App umgehen, wenngleich mit gewissen Einbußen. Am liebsten sähe das Unternehmen sicher einen fliegenden Wechsel von den Alternativdiensten zum Original-Client, doch viele Kund:innen dürften damit hadern. Auch scheint es uns unwahrscheinlich, dass dies den Verkauf verifizierter Konten ankurbeln wird, um weniger Werbung zu sehen.

Für die meisten könnte das ein Kuhhandel sein, der neben einer inzwischen bedeutungslosen Markierung keine wirklichen Vorteile birgt. Auch auf Unternehmensebene dürfte das rücksichtslose und intransparente Vorgehen erneut viel Vertrauen in die Marke zerstört haben. Jedenfalls bleibt abzuwarten, wie hoch die Wellen der Empörung schlagen werden und wie schnell sie wieder abflauen, angesichts anderer Skandale.

Findest Du es ärgerlich oder bedenklich, dass Twitter Drittanbieter-Apps gesperrt hat? Hast Du schon einen Plan B, willst Du die Plattform verlassen oder stört es Dich kein bisschen? Schreib uns Deine Meinung in die Kommentare!

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© Vodafone GmbH ⁄ Constantin Flemming
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