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Bund-ID: Onlinekonto statt Behördengang

Ob Auto an- oder Wohnsitz ummelden: Für viele Verwaltungsvorgänge ist abhängig vom Wohnort nach wie vor der Gang aufs Amt notwendig. Mit der Bund-ID soll sich das aber ändern.
Ein Mann sitzt neben einer Couch und arbeitet am Laptop
Screenshot Bund ID
Eine Frau hält Personalausweis und Samrtphone in den Händen

Wer Anträge stellen möchte oder Rückfragen zu Vorgängen hat, muss in vielen Fällen immer noch persönlich auf dem Amt erscheinen. Dabei sollte die 2019 vorgestellte Bund-ID, eine Art zentraler Bürger-Account für Behörden-Dienstleistungen, Termine vor Ort eigentlich längst überwiegend überflüssig gemacht haben.

Die Infrastruktur mit Onlineportal steht. Doch bislang haperte es an der Integration vieler Dienste und an der flächendeckenden Umsetzung. Immerhin: Bis Jahresende 2024 waren mehr als 100 Leistungen des Bundes online verfügbar, die als besonders wichtig definiert worden waren, darunter etwa die Anträge für Kindergeld oder BAföG.

Aber noch einmal von vorn. Was genau ist diese Bund-ID nun? Wie und wo funktioniert sie? Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Was ist die Bund-ID?

Ein zentrales Konto für alle Behördengänge, das ist die simple Idee hinter der Bund-ID: «Die Bund-ID ist ein von der Bundesregierung bereitgestelltes Nutzerkonto für Verwaltungsleistungen», sagt Christian Wölbert vom Computerfachmagazin «c’t». «Das heißt, Bürgerinnen und Bürger können sich mit der Bund-ID bei den Onlinediensten von Behörden einloggen.»

Der Bund hat seine am meisten nachgefragten Leistungen für Bürger und Unternehmen digitalisiert, nun soll die Bund-ID nach und nach auch mit allen wichtigen Online-Dienstleistungen verknüpft werden, die in den Händen der Bundesländer und Kommunen liegen.

Perspektivisch soll die Bund-ID als zentrales Bürgerkonto «zu einer Deutschland-ID weiterentwickelt werden». So steht es im Onlinezugangsgesetz (OZG).

Wie genau funktioniert die Bund-ID?

Der erste Schritt ist ein persönliches Bund-ID-Konto. Unter dem Motto «Wohnzimmer statt Wartezimmer» wirbt der Bund für den Bürger-Account. «Im zweiten Schritt kann man sich mit seiner Bund-ID auf der Webseite einer Behörde einloggen, zum Beispiel einer kommunalen Behörde», erklärt Wölbert. 

«Die Behörde erhält dann Basisdaten wie Name und Adresse des Nutzers, Anträge können damit vorausgefüllt werden», so Wölbert weiter. Der Vorteil des Bund-ID-Kontos: Wer sich einmal dafür registriert hat, kann ganz unterschiedliche Verwaltungsleistungen gebündelt darüber abwickeln.

Wie kann ich ein Bund-ID-Konto eröffnen?

Das geht zum Beispiel mit der Online-Ausweisfunktion (E-ID) des elektronischen Personalausweises oder mit dem von der Online-Steuererklärung bekannten Elster-Zertifikat. «Die Bund-ID ersetzt also nicht den E-Perso oder Elster, sondern ergänzt diese Techniken», erklärt Christian Wölbert.

Unterschieden wird zudem zwischen drei verschiedenen Vertrauensniveaus beim Bund-ID-Konto: Basisregistrierung mit Benutzername und Passwort sowie «substanziell» und «hoch».

Wer sich mit seinem Elster-Zertifikat identifiziert, erreicht die Stufe «substanziell», mit dem Online-Ausweis hingegen wird das Vertrauensniveau «hoch» erreicht. Erst damit lassen sich dann auch alle Verwaltungsvorgänge online erledigen.

Denn grundsätzlich gilt: Je «vertraulicher die Daten bei einem Online-Antrag sind, desto höher ist das zu erfüllende Vertrauensniveau bei der Registrierung beziehungsweise Anmeldung», erklärt das Bundesinnenministerium auf dem Personalausweisportal.

Was genau kann man mit der Bund-ID machen?

Ziel ist es, möglichst alle denkbaren Verwaltungsleistungen mit der Bund-ID zu verknüpfen. Aber: «Viele Behörden, vor allem auf kommunaler Ebene, müssen die Bund-ID noch in ihre Onlinedienste einbinden», sagt Christian Wölbert. Das Regeln von Wohnsitz-Angelegenheiten ist beispielsweise immer noch ein Online-Flickenteppich, ähnlich sieht es bei der Kfz-Zulassung aus.

Als Bundesleistung für alle und überall online verfügbar sind dagegen beispielsweise das Bezahlen der Kraftfahrzeugsteuer, das Beantragen von Arbeitslosengeld, die Punktestand-Abfrage beim Flensburger Fahreignungsregister oder auch das Beantragen eines Führungszeugnisses.

Was genau wo an Dienstleistungen aktuell schon zur Verfügung steht, kann man per Volltextsuche oder sortiert nach Lebenslagen auf «Verwaltung.bund.de» nachschauen. Die Ergebnisse lassen sich auch nach Postleitzahlen filtern.

Was funktioniert noch nicht bei der Bund-ID?

Die Bund-ID soll einerseits einen sicheren Kanal für Bürgerinnen und Bürger hin zu den Behörden bieten, um Informationen zu übertragen. Andererseits sieht die Bund-ID auch einen rechtssicheren Kanal von den Behörden zurück zu den Bürgerinnen und Bürgern vor: Nachrichten und Bescheide sollen im sogenannten Zentralen Bürgerpostfach (ZBP) zugestellt werden.

Allerdings ist diese sogenannte bidirektionale Kommunikation noch in der Entwicklung. Und auch das geplante Datenschutzcockpit ist eine wichtige Komponente, die noch nicht funktioniert, sagt Christian Wölbert. Über das Cockpit sollen Bürgerinnen und Bürger nachvollziehen können, welche Daten zwischen Behörden ausgetauscht werden.

© dpa ⁄ Claudius Lüder, dpa
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