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Berliner Start-up Vay baut Telefahr-Flotte in den USA aus

Eigentlich sollten die ferngesteuerten Autos des Berliner Start-ups Vay vor allem in Hamburg fahren. Doch wegen besserer Rahmenbedingungen sind die Mietwagen hauptsächlich in Las Vegas unterwegs.
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Start-up-Unternehmen Vay Technology
Start-up-Unternehmen Vay Technology

Das Berliner Start-up-Unternehmen Vay Technology wird in den USA in diesem Jahr seine Flotte von ferngesteuerten Mietwagen von 30 auf rund 100 Fahrzeuge mehr als verdreifachen. Das kündigte Firmenmitgründer und CEO Thomas von der Ohe anlässlich der Technikmesse CES in Las Vegas an. 

Fahrzeug wird ferngesteuert gebracht

In der Wüstenstadt im US-Bundesstaat Nevada ist Vay Technology seit einem Jahr kommerziell unterwegs. Über eine Smartphone-App können Kunden ein Vay-Auto wie ein Taxi bestellen, das dann ohne einen Fahrer im Wagen aus der Ferne gesteuert zu ihnen gefahren kommt. Die Kunden übernehmen dann das Fahrzeug, ein umgebautes Elektroauto von Kia, wie einen herkömmlichen Mietwagen und steuern es auch selbst. Nach Abschluss der Fahrzeugmiete verlassen die Passagiere den Wagen, der dann wieder von Vay-Mitarbeitern aus der Ferne gesteuert ins Depot zurückgefahren wird.

Aufgrund einer wachsenden Nachfrage habe Vay nun eine Produktionsstätte mit einer Fläche von circa 800 Quadratmetern in Las Vegas eingerichtet. Dort werden in der Flotte von Vay unter anderem zusätzliche Kameras montiert. Die Wagen kommen aber ohne teure Lidar-Sensoren aus, wie sie etwa in den selbstfahrenden Taxis von Waymo in San Francisco zu finden sind.

Mehr als Mietwagen und Carsharing

Der Vay-CEO stellte bei einem Besuch von Verkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (parteilos) in Aussicht, das Geschäftsmodell des Berliner Unternehmens auszuweiten. Neben dem klassischen Mietwagen- und Carsharing-Geschäft könne Vay auch eine Dienstleistung für Autos in Privatbesitz werden. Mit Hilfe eines Telefahrers aus der Ferne könne man sich beispielsweise nach einer Party sicher aus der Ferne gesteuert nach Hause fahren lassen, wenn man auf der Party Alkohol getrunken habe. 

In naher Zukunft würden auch Lastwagen von Vays Telefahrzentrale aus
gesteuert werden, kündigte von der Ohe an. Deshalb stelle Vay im Rahmen der diesjährigen Erweiterung auch neue Telefahrerinnen und -fahrer für Lkw ein.

In Deutschland ist Vay vor allem in einem Feldversuch in Hamburg-Bergedorf aktiv. Im Gegensatz zu den rechtlichen Rahmenbedingungen in Las Vegas könne man trotz kooperativer Behörden in der Hansestadt nicht den Beweis antreten, dass der Vay-Betrieb auch im großen Maßstab möglich sei.

Vay hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren von Investoren über 140 Millionen Euro eingesammelt und gehört damit zu den am höchsten bewerteten Start-ups in Europa im Bereich autonomes Fahren oder fahrerlose Mobilität. Das Unternehmen beschäftigt weltweit derzeit rund 150 Mitarbeiter.

© dpa
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