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Digitalbranche trotzt 2025 der Rezession

Die Wirtschaft in Deutschland schrumpft seit zwei Jahren. Von diesen Konjunktursorgen bleibt die Digitalbranche verschont. Dort entstehen 2025 auch viele neue Arbeitsplätze.
Illustration Computer
Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg

Die Digitalwirtschaft in Deutschland trotzt in diesem Jahr der Konjunkturschwäche und wächst kräftig. Laut einer Prognose des Digitalverbandes Bitkom, die in Berlin veröffentlicht wurde, soll der Umsatz im IT- und Telekommunikationsmarkt (ITK) 2025 um 4,6 Prozent auf 232,8 Milliarden Euro steigen. Im Vorjahr wuchsen die ITK-Umsätze um 3,3 Prozent auf 222,6 Milliarden Euro, berichtete Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.

Fachkräfte gesucht

Während viele traditionelle Industrien massiv Arbeitsplätze abbauen, sucht die Digitalbranche weiterhin dringend Fachkräfte. Die Zahl der Beschäftigten im ITK-Sektor soll 2025 um rund 20.000 auf 1,371 Millionen steigen. Im vergangenen Jahr entstanden laut Studie 9.000 neue Arbeitsplätze. «Die Digitalwirtschaft ist ein Lichtblick in schwierigen Zeiten, steigert den Umsatz und schafft neue Jobs», sagte Wintergerst. Damit sei die Digitalbranche der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland, noch vor der Automobilbranche, dem Maschinenbau sowie der Chemie- und Pharmaindustrie.

Doch auch in der Digitalbranche gibt es Licht und Schatten. Während das Geschäft mit Informationstechnik boomt, schrumpfen die Umsätze mit Unterhaltungselektronik das fünfte Jahr in Folge. Nach einem Rückgang von 5,8 Prozent im letzten Jahr erwartet Bitkom für 2025 in diesem Segment einen weiteren Umsatzrückgang um 7,5 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. «Dieses Geschäft leidet besonders unter hoher Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit – viele Haushalte sparen und verzichten auf größere Anschaffungen», sagte Wintergerst.

IT und KI boomen

Die klassische Informationstechnik hingegen treibt das Wachstum an. Für 2025 erwartet Bitkom einen Umsatz von 158,5 Milliarden Euro mit IT (plus 5,9 Prozent). Das Softwaregeschäft wächst stark um 9,8 Prozent auf 51,1 Milliarden Euro. Der Hype um Künstliche Intelligenz zeigt sich auch in den Bilanzen: Das Geschäft mit KI-Plattformen, auf denen KI-Anwendungen entwickelt, trainiert und betrieben werden, wächst rasant um 43 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

Wintergerst sagte mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl, wichtig sei, dass die künftige Bundesregierung schnell die Digitalpolitik in den Fokus nehme. «Wir brauchen weniger Regulierung und stattdessen mehr Investition und mehr Innovation.» Um die Wirtschaft anzukurbeln, müsse mehr Kapital für die Unternehmen mobilisiert sowie der IT-Fachkräftemangel gelindert werden. Der Verbands-Präsident machte sich für Einrichtung eines eigenständigen Digitalministeriums stark: «Echter Fortschritt wird nur erreicht, wenn es innerhalb der nächsten Bundesregierung einen Antreiber für die Digitalthemen 
gibt.»

© dpa
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