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Bruder schreibt Buch über ein Opfer des Anschlags von Hanau

In Kürze jährt sich das rassistische Attentat von Hanau zum vierten Mal. In einem Buch schildert Çetin Gültekin das Leben und Sterben seines Bruders Gökhan, der zu den Opfern gehörte. Ein weiteres Buch zum selben Thema wird in Kürze erscheinen.
Gemälde erinnert an die Opfer von Hanau
Cetin Gültekin, Bruder des Opfers Gökhan Gültekin, legt seine Hand auf das Porträt seines Bruders. © Andreas Arnold/dpa

Rund vier Jahre nach dem rassistischen Anschlag von Hanau hat einer der Hinterbliebenen ein Buch über seinen getöteten Bruder veröffentlicht. In dem Buch «Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland» berichtet Çetin Gültekin über das Leben seines Bruders Gökhan und den Anschlag. Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Eines der Opfer war Gökhan Gültekin. Nach dem Attentat tötete der 43-Jährige seine Mutter und sich selbst.

In dem Buch schildert Çetin Gültekin, wie er und sein Bruder als Kinder aus der Türkei eingewanderter Kurden in Hanau aufwuchsen und lebten. Einen breiten Raum nimmt der Anschlag selbst ein, das Entsetzen, die Trauer und der Kampf um die nach seiner Ansicht unzureichende Aufklärung der Tat. «Wären in Hanau neun Bäume gefällt oder neun Pandas getötet worden, die Politiker hätten alles dafür getan, dass die Sache aufgeklärt wird», kritisiert Gültekin. «Und vielleicht hätten auch manche Menschen mehr Anteilnahme und Interesse gezeigt.»

Von immer wiederkehrenden rassistischen Drohungen wolle er sich nicht einschüchtern lassen, schreibt Gültekin weiter: «Was kann es Schlimmeres geben, als dass mein Bruder tot ist? Wovor soll ich mich noch fürchten?»

Er habe seinem Bruder am Grab versprochen, dass er ihn unsterblich machen werde, sagte Gültekin bei der Buchvorstellung im Kulturforum Hanau. Er hoffe, dass dieses Buch «ein Mahnmal und die Gesellschaft wachgerüttelt wird». Es sollte Pflichtlektüre an den Schulen werden. Bei der Präsentation vor geladenen Gästen am Donnerstagabend waren auch sein Freund und Mitautor Mutlu Koçak, die Anwältin Seda Başay Yıldız, Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und andere Hinterbliebene dabei. Am 19. Januar wird das Buch ebenfalls im Hanauer Kulturforum öffentlich vorgestellt.

In wenigen Tagen soll zudem das Buch «Der Tag, an dem ich sterben sollte. Wie der Terror in Hanau mein Leben für immer verändert hat» von Said Etris Hashemi veröffentlich werden. Darin geht es nach Angaben des Verlags Hoffmann und Campe ebenfalls um das Attentat, das Hashemi knapp überlebte und bei dem er seinen Bruder verlor. Auch die von Armut geprägte Kindheit und Jugend im Hanauer Stadtteil Kesselstadt und der Kampf der Initiative 19. Februar für die Aufarbeitung von Versäumnissen rund um das Attentat sind Themen in dem Buch.

© dpa
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