Mit einer Schweigeminute haben Polizisten und führende Landespolitikerinnen und Politiker am Freitag in Schleswig-Holstein an den in Mannheim bei einem Messerangriff getöteten Polizisten gedacht. «Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt der Familie, den Freunden und den Kolleginnen und Kollegen in Mannheim, die einen geliebten Menschen durch diesen unfassbaren Angriff verloren haben», sagte die designierte Landespolizeidirektorin Maren Freyher. Die Anteilnahme am Tod des Kollegen sei groß. Sie stärke zudem die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten bei der Ausübung ihres Dienstes.
In Lübeck nahmen Ministerpräsident Daniel Günther und Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (beide CDU) gemeinsam mit Beamtinnen und Beamten an der Schweigeminute für den Polizisten teil. «In diesen Minuten vor einer Woche wurde er Opfer einer feigen und hinterhältigen Messerattacke», sagte Günther. «Er hat sein Leben geopfert bei dem Dienst, den er in der Polizei in Baden-Württemberg für uns alle, für unser aller Sicherheit leistet.»
Viele Menschen hätten Anteil an dem Tod des Beamten genommen, sagte Günther. «Es gibt uns und Ihnen als Polizistinnen und Polizisten hoffentlich auch ein bisschen Trost, dass so viele Menschen an ihrer Seite stehen und wissen, welchen tagtäglichen, gefährlichen Einsatz sie für uns alle miteinander leisten.» An den Streifenwagen und den Booten der Landespolizei Schleswig-Holstein ist Trauerflor angebracht.
Auch in Hamburg schwiegen Polizistinnen und Polizisten eine Minute lang. «Rouven - wir von der Polizei Hamburg erweisen dir die letzte Ehre und gedenken dir in einer stillen Minute», schrieb die Polizei auf Facebook. «Du bleibst immer #einervonuns. Danke für deinen Einsatz.»
Der 29 Jahre alte Polizist Rouven Laur war am vergangenen Freitag bei einer islamkritischen Kundgebung von einem Angreifer mit einem Messer so schwer verletzt worden, dass er später im Krankenhaus starb. Der mutmaßliche Täter, ein 25 Jahre alter Mann mit afghanischer Staatsbürgerschaft, war von einem anderen Polizisten angeschossen worden. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.