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Nach Messerattacke: Schweigeminute für getöteten Polizisten

Die tödliche Attacke auf einen Polizisten in Mannheim sorgt weiter für Bestürzung. In Berlin wurde im Bundestag an den jungen Mann erinnert. Am Freitag ist eine Schweigeminute geplant.
Bundestag
Im Deutschen Bundestag wurde dem durch einen Angriff verstorben Polizisten gedacht. Er war am Freitag in Mannheim niedergestochen worden. © Christoph Soeder/dpa

Zum Gedenken an den in Mannheim getöteten Polizisten ruft die Polizei für Freitag zu einer Schweigeminute auf - nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch in vielen anderen Bundesländern. «Die gesamte Bevölkerung ist eingeladen, sich an der Schweigeminute zu beteiligen», hieß es in dem Aufruf, den zahlreiche Polizeipräsidien bei X veröffentlichten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Innenminister Thomas Strobl (CDU) wollen ebenfalls an der Schweigeminute teilnehmen, wie das Landesinnenministerium mitteilte.

Bei der Polizei werde es eine Schweigeminute um 11.34 Uhr geben. Um diese Uhrzeit war am Freitag der 29-jährige Beamte Rouven Laur bei einer islamkritischen Kundgebung von einem Angreifer mit einem Messer so schwer verletzt worden, dass er später im Krankenhaus starb.

Der mutmaßliche Täter, ein 25 Jahre alter Mann mit afghanischer Staatsbürgerschaft, war von einem anderen Polizisten angeschossen worden. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Der Verdächtige konnte aufgrund seiner Verletzungen bisher nicht vernommen werden.

Bas: Verteidigung der Meinungsfreiheit im Einsatz

Die Abgeordneten im Bundestag erinnerten bereits heute mit einer Schweigeminute an den Polizisten. «Sein Tod erschüttert uns alle zutiefst», sagte Parlamentspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zum Auftakt der Plenardebatte. «Rouven L. ist für unsere freiheitliche Demokratie gestorben.»

Der tödlich verletzte Polizist habe bei seinem Einsatz die Meinungsfreiheit verteidigt, sagte Bas. Diese sei in der freiheitlichen Demokratie ein hohes Gut. «Sie gilt auch für Meinungen, die kontrovers sind.» Gleichzeitig mahnte die Bundestagspräsidentin zu einer verantwortungsvollen Debatte über die Konsequenzen aus dem Messerangriff. «Jeder und jede von uns trägt Verantwortung für das politische Klima in unserem Land. Dazu gehört vor allem ein respektvoller Umgang mit abweichenden Meinungen.»

Spendenaufruf für Angehörige

Nach dem tödlichen Messerangriff sammelten Menschen bereits mehr als 530.000 Euro auf der Internet-Plattform gofundme.com. Die Spenden sollen unter anderem den Angehörigen von Laur zukommen. Ein Sprecher der Bundespolizeiabteilung Blumberg bestätigte, der Verein «Bündnis der Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft Blumberg» habe den Aufruf gestartet. Den Verein hatten Bundespolizisten nach dem tödlichen Zusammenstoß von zwei Polizeihubschraubern 2013 in Berlin gegründet, um die betroffenen Kollegen zu unterstützen.

Ein Sprecher des Bündnisses sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Das ganze Geld geht über die Polizeistiftung des Landes Baden-Württemberg an die Hinterbliebenen von Rouven Laur und die sonstigen Betroffenen dieses Anschlages innerhalb der Polizeibehörden.» Der Spendenaufruf laufe noch bis zum 2. Juli.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Mannheim gibt es ein Spendenkonto der Polizeistiftung Baden-Württemberg, das für im Dienst verletzte Beamte und für die Angehörigen getöteter Polizeibeamtinnen oder -beamten gedacht ist. «Mit dem Zusatz «Rouven» erreichen die Spenden die Angehörigen unseres verstorbenen Kollegen», hatte Polizeivizepräsidentin Ulrike Schäfer am Dienstag gesagt.

In einem Kondolenzbuch der Stadt Mannheim können Bürgerinnen und Bürger ihrer Trauer um den getöteten Polizisten Ausdruck verleihen. «Der heimtückische Mord an einem jungen und hochgeschätzten Polizeibeamten hat mich tief erschüttert», schrieb Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) auf der ersten Seite des Buches. «Dass Rouven bei seinem Einsatz zum Schutz des Lebens anderer sein eigenes Leben auf so sinnlose und brutale Weise verloren hat, lässt mich ebenso wie viele Menschen in Mannheim und weit darüber hinaus entsetzt und fassungslos zurück.»

© dpa
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