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Ermittlungen gegen Verdächtigen wegen fünffachen Mordes

Der Todesfahrer nutzte Ermittlern zufolge einen Rettungsweg, um zum Weihnachtsmarkt zu gelangen. Vier Erwachsene und ein neunjähriges Kind sind tot. Der Verdächtige hat sich bereits zur Tat geäußert.
Nach Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
Polizei, Staatsanwaltschaft und Stadtbehörden informieren über den Ermittlungsstand. © Jan Woitas/dpa

Bei der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten und 200 Verletzten soll der mutmaßliche Täter über einen Flucht- und Rettungsweg auf den Weihnachtsmarkt gelangt sein. Die Fahrt habe rund drei Minuten bis zur Festnahme gedauert, sagte Tom-Oliver Langhans, der Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg. Nach Behördenangaben sind vier Erwachsene und ein neunjähriges Kind getötet worden. Es gebe insgesamt 205 Opfer, darunter 5 Tote. 

Es handelt sich demnach um einen Einzeltäter. Nach derzeitigem Ermittlungsstand könne ein zweiter Täter ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher in Magdeburg. Nach Informationen der Stadt sind die Opfer in 15 Kliniken gebracht worden, unter anderem auch nach Brandenburg.

Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt gegen den Verdächtigen bislang wegen fünffachen Mordes. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens sagte, lautet der Tatvorwurf darüber hinaus versuchter Mord in 200 Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Der Tatverdächtige befinde sich in polizeilichem Gewahrsam. 

Das Motiv des Todesfahrers war möglicherweise Unzufriedenheit mit dem Umgang von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland. Das sei der gegenwärtige Stand der Ermittlungen, sagte Nopens. 

In Magdeburg war ein Auto am Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in die Menschenmenge gerast. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach vor Ort von einer «furchtbaren, wahnsinnigen Tat». Bei dem noch am Abend festgenommenen Verdächtigen handelt es sich um Taleb A., einen Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt. 

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezeichnet sich der 50-Jährige, der seit 2006 in Deutschland lebt, selbst als Ex-Muslim. Nach dpa-Informationen stellte A. im Februar 2016 einen Asylantrag, über den im Juli desselben Jahres entschieden wurde. Der saudische Staatsbürger erhielt damals Asyl als politisch Verfolgter.

Taleb A. war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden.

© dpa
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