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Oppenheimer – die wahre Geschichte hinter dem Film

Als „Vater der Atombombe” gilt der Physiker Robert Oppenheimer. Unter seiner Führung entwickelten die Amerikaner die Kernwaffe im Zweiten Weltkrieg. Aber wer war der Mann, dem Regisseur Christopher Nolan einen Film gewidmet hat? Wir erzählen Oppenheimers wahre Geschichte.
Oppenheimer – die wahre Geschichte hinter dem Film
Oppenheimer – die wahre Geschichte hinter dem Film © Universal Pictures

Der Oppenheimer-Film von Christopher Nolan: Wahre Geschichte mit Starbesetzung

„Oppenheimer” ist der zwölfte Film, den Christopher Nolan („Memento”, „Batman”) als Regisseur gedreht hat – und nach „Dunkirk” der zweite, der auf historischen Begebenheiten beruht. In dem aktuellen Spielfilm erzählt Nolan die wahre Geschichte des „Vaters der Atombombe”, J. Robert Oppenheimer. Gleichzeitig geht es um die innere Zerrissenheit des Wissenschaftlers und seine Anti-Kriegs-Haltung.

Auch das Drehbuch zum Film stammt von Nolan: Als Grundlage diente die Biografie des Physikers von Kau Bird und Martin J. Sherwin aus dem Jahr 2005.

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Der Cast vereint viele Stars: Neben Cillian Murphy („Peaky Blinders”) als Oppenheimer spielt Emily Blunt („A Quiet Place”) mit. Sie mimt Kitty, die Ehefrau der Hauptfigur. Zur Besetzung gehören außerdem Robert Downey Jr. und Matt Damon. Der Film startet am 20. Juli in den deutschen Kinos.

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Wer war Robert Oppenheimer? 

Julius Robert Oppenheimer wurde 1904 in New York City in eine wohlhabende Familie geboren. Er war deutsch-jüdischer Abstammung: Sein Vater Julius Seligmann Oppenheimer war 1888 als Textilimporteur aus dem hessischen Hanau in die USA eingewandert. Seine Mutter Ella Friedman besaß ein Atelier in New York City und war Kunsterzieherin.

1922 begann Oppenheimer sein Studium an der renommierten Harvard-Universität, das er 1925 mit Auszeichnung beendete. Sein Hauptfach war zunächst Chemie. Erst nach drei Jahren wendete er sich der Physik zu, später mit dem Schwerpunkt theoretische Physik. Zusätzlich beschäftigte er sich mit Fächern wie Griechisch, Architektur, Kunst und Literatur.

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Als Doktorand arbeitete Oppenheimer in den 1920er-Jahren an der Universität Göttingen und legte dort mit gerade einmal 22 Jahren seine Doktorarbeit vor. In der deutschen Stadt befand sich das damals führende Zentrum für Atomphysik. Der junge Mann entwickelte sich darum schnell zu einem führenden Experten für Quantenmechanik.

Und als theoretischer Physiker war er übrigens am privaten California Institute of Technology in Pasadena und der staatlichen Universität Berkeley bei San Francisco tätig.

Das Manhattan-Projekt und Oppenheimer: Die wahre Geschichte

Im Zweiten Weltkrieg hatten sowohl die Nazis als auch die Alliierten fieberhaft an der Entwicklung einer Atombombe geforscht. 1938 war dann dem Chemiker Otto Hahn in Berlin die erste Kernspaltung gelungen. Das war die Voraussetzung für die Nutzung der Kernenergie und die Herstellung von Atomwaffen. Die amerikanische Regierung fürchtete allerdings, dass Deutschland die Nase vorn haben und damit den Krieg für sich entscheiden könnte.

Um dem zuvorzukommen, riefen die USA 1942 das geheime Manhattan-Projekt ins Leben. Das Forschungsprogramm konzentrierte sich darum ausschließlich auf Entwicklung und Bau einer Atombombe.

Die militärische Leitung übernahm General Leslie R. Groves. Für die Forschung war dagegen J. Robert Oppenheimer verantwortlich. Er befasste sich unter anderem damit, wie aus der Bombe eine Waffe entstehen könnte, die aus der Luft auf ein Ziel abgeworfen werden sollte. Unter seiner Führung arbeiteten 150.000 Menschen direkt oder indirekt an dem Projekt. Die Forschungszentrale Los Alamos National Laboratory verbarg sich in der Wüste von New Mexico.

Die Zündung der ersten Atombombe und die Folgen

In New Mexico wurde unter Oppenheimers Leitung am 16. Juli 1945 die erste Atombombe der Welt gezündet. Die Entwickler:innen bezeichneten sie als „The Gadget”, also als technische Spielerei. Der Codename für den Test lautete „Trinity” (Dreifaltigkeit).

Der Plan war ursprünglich, die Bombe über Nazi-Deutschland abzuwerfen, um den Krieg zu beenden. Doch als sie einsatzfähig war, hatte die deutsche Wehrmacht bereits kapituliert. Die wahre Geschichte zeigt derweil ebenso wie der Film: Oppenheimer hatte unterschätzt, was dann passierte.

Denn 21 Tage nach dem Trinity-Test warfen die USA die Atombombe „Little Boy” (kleiner Junge) über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Drei Tage später, am 9. August 1945, folgte der Abwurf von „Fat Man” (dicker Mann) über Nagasaki. In den ersten Minuten und Stunden kamen durch die beiden Atombomben 126.000 Menschen ums Leben. Weitere 90.000 starben an den Folgen.

Das Zitat vom Zerstörer der Welten: Was dahintersteckt

Was Robert Oppenheimer während der ersten Atombombenexplosion gedacht hatte, erzählte er Jahre später in einem Interview. Und diese wahre Geschichte verarbeitete auch Nolan im Oppenheimer-Film. „Jetzt bin ich der Tod geworden, der Zerstörer der Welten”, sei ihm durch den Kopf gegangen, erklärte er 1965 – und wiederholte das später mehrfach. Das Zitat stammt aus der „Bhagavad Gita”, einer wichtigen heiligen Schrift im Hinduismus mit insgesamt 700 Versen.

Oppenheimer war ein Anhänger der Schrift und konnte Sanskrit verstehen, die Sprache, in der der Text verfasst ist. Die Aussage zeigt, dass der Physiker später bereute, die Atombombe entwickelt zu haben. Dabei war er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als „Vater der Atombombe” gefeiert worden. Nach den verheerenden Angriffen auf Nagasaki und Hiroshima hatte er sich aber gegen ein Wettrüsten der Supermächte ausgesprochen.

An seinem letzten Tag in der Forschungseinrichtung Los Alamos sagte Oppenheimer zudem: „Die Völker dieser Welt müssen sich vereinen, sonst werden sie zugrunde gehen.” In den 1960er-Jahren besuchte der Physiker Japan und hielt dort Vorträge, in denen er die Entwicklung der Bombe bedauerte.

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Kitty Oppenheimers wahre Geschichte: Wer war die Ehefrau des Wissenschaftlers?

Noch bevor er dem Manhattan-Projekt beitrat, heirateten Oppenheimer und Katherine „Kitty” Harrisson. Seine Frau hatte ebenfalls deutsche Wurzeln: Unter dem Namen Kitty Puening wurde sie 1910 in Recklinghausen geboren. 1913 wanderte ihre Familie in die USA aus. Später hatte sie Mathematik, Biologie und Chemie studiert. 1933 trat sie der Kommunistischen Partei der USA bei. Sie war mehrfach verheiratet und hieß Harrisson, als sie Oppenheimer kennenlernte.

Aber in Robert Oppenheimers Umfeld sympathisierten noch mehr Menschen mit dem Kommunismus – unter anderem sein Bruder Frank und Haakon Chevalier, ein Kollege in Berkeley. Doch in den Vereinigten Staaten begann in der Nachkriegszeit unter dem republikanischen Politiker Joseph McCarthy eine Hexenjagd auf (angebliche) Kommunist:innen.

Cillian Murphy und Emily Blunt

Oppenheimer und seine Frau Kitty sind nicht immer einer Meinung. — Bild: Universal Pictures

Oppenheimer im Kalten Krieg: Warum wurde der Wissenschaftler verdächtigt?

Ab 1949 nahmen die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion zu. Die USA wollten darum zusätzlich zur Atombombe eine Wasserstoffbombe (H-Bombe) entwickeln. Die Technologie dahinter basiert auf Kernfusion statt auf Kernspaltung.

Oppenheimer kritisierte das Vorhaben und weigerte sich, an der Forschung mitzuarbeiten. Das machte ihn in den Augen der Militärs und der Regierung verdächtig. Noch verdächtiger waren Oppenheimers Kontakte zu Unterstützer:innen der Kommunistischen Partei, auch wenn er selbst keine politischen Interessen hatte. Der Vorsitzende der Atomenergiekommission der Vereinigten Staaten (AEC) diffamierte den Physiker als angeblichen Spion der Sowjetunion.

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1954 wurde Oppenheimer zu einer Sicherheitsanhörung geladen. Die Anschuldigung: Er soll „Umgang mit bekannten Kommunisten” gehabt haben. Weiterer Vorwurf: Weil er sich gegen die Wasserstoffbombe aussprach, erfülle er seine Aufgaben nicht. Als Ergebnis der Untersuchung wurde festgehalten, dass Oppenheimer keinen Verrat begangen habe. Trotzdem habe er den „Interessen der USA geschadet”, weil er die H-Bombe nicht unterstützte. Sein Vertrag als Berater der Atomenergiekommission der Vereinigten Staaten (AEC) wurde gekündigt. Und ihm wurde der Zugang zu geheimen Militärgeheimnissen entzogen.

Seine „politische Unbedenklichkeit” erhielt Oppenheimer nie mehr zurück. Er wandte sich wieder der Wissenschaft zu. Am 18. Februar 1967 starb der starke Raucher in Princeton/New Jersey mit 62 Jahren an Kehlkopfkrebs. Kitty Oppenheimer starb fünf Jahre danach im Oktober 1972.

Tipp: Wer noch mehr über Robert Oppenheimer und die Geschichte der Atombombe erfahren will, kann sich weiterhin zwei Dokumentationen ansehen. Die Mini-Serie „To End All War: Oppenheimer & The Atomic Bomb” (2023) und der Film „The Fog of War” (2017) enthalten beide historische Audio- und Videoaufnahmen.

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