Filmmonster begeistern Kinofans schon seit hundert Jahren: 1933 flieht der Riesenaffe King Kong mit einer Frau in seiner Pranke auf das Empire State Building. Vor genau 70 Jahren startet die mutierte Echse Godzilla ihre ersten Angriffe auf japanische Fischerboote. Vor zehn Jahren erfindet die US-Filmfirma Legendary Entertainment dann ihr Monsterverse - ein fiktives Universum, in dem mehrere Giganten aufeinandertreffen.
Nach «Godzilla» (2014), «Kong: Skull Island» (2017), «Godzilla II: King of the Monsters» (2019) und «Godzilla vs. Kong» (2021), die zusammen knapp zwei Milliarden US-Dollar einspielten, kommt nun der fünfte Teil des Franchise in die deutschen Kinos: «Godzilla x Kong: The New Empire».
Zweitbester Kinostart des Jahres in den USA
In den USA sorgte das Duell Großreptil gegen Megaaffe für den zweitbesten Kinostart des Jahres (nach «Dune 2») und spielte am ersten Wochenende in Nordamerika 80 Millionen US-Dollar ein.
In der Filmreihe tauchen immer wieder Titanen aus der Urzeit auf der Erde auf und sorgen für größtmögliche Zerstörung, etwa in den Metropolen San Francisco, Hongkong oder diesmal Rom und Rio. Godzilla und Kong beschützen die Menschheit in der Regel vor den Monstern, werden aber immer wieder von Menschen provoziert - zuletzt durch ein mechanisches Abbild Godzillas. In einem bildgewaltigen Showdown hatten sich die beiden Giganten in ihrem ersten Aufeinandertreffen zunächst selbst duelliert, um sich dann doch zusammenzuschließen.
Die Ereignisse der Fortsetzung spielen zum großen Teil in einer neu entdeckten, zweiten Welt im Inneren der Erde. Von dort stammen die Riesenmonster ursprünglich und leben auch dort. Kong hat es mittlerweile von Skull Island in die Hohlerde gezogen. Dort kämpft er mit anderen Urzeittieren, duscht, speist und fühlt sich ansonsten ziemlich alleine.
Godzilla und Kong müssen sich erneut verbünden
Sein Widersacher Godzilla ist in der Zwischenzeit erneut aktiv geworden und sammelt aus irgendeinem Grund radioaktive Energie. Wissenschaftlerin Dr. Ilene Andrews (Rebecca Hall), ihre gehörlose Adoptivtochter Jia (Kaylee Hottle) und der schräge Podcaster Bernie (Brian Tyree Henry), allesamt schon im ersten Teil dabei, finden schnell heraus, was Godzilla auf den Plan gerufen hat: mysteriöse Hilferufe aus dem Erdinneren.
Offensichtlich zieht es den tyrannischen Skar King, eine Mischung aus Orang-Utan und Schimpanse, an die Erdoberfläche. Die Gefahr, die vom sadistischen Riesenaffen ausgeht, ist so groß, dass sich Godzilla und Kong erneut zusammentun müssen.
Bildgewaltig aber konfuse Storyline
Der rund zweistündige Monsterfilm von Adam Wingard, der schon im ersten Teil Regie führte, ist erneut bildgewaltig und setzt vor allem auf zahlreiche Actionszenen. Das geht zulasten der holzschnittartigen und reichlich pathetischen Dialoge und der völlig konfusen Storyline. Der Oberschurke - diesmal zur Abwechslung mal kein Mensch - wirkt dabei nicht wirklich übermächtig. Da haben Godzilla und Kong schon ganz andere Titanen in die Schranken gewiesen.
Immerhin nimmt sich der US-Streifen nicht wirklich ernst. Immer wieder setzt völlig unerwartet und deplatziert Gute-Laune-Rockmusik aus den 80ern ein. Außerdem rücken Comedy-Elemente stärker in den Fokus, wobei dafür neben Podcaster Bernie auch Kongs Zahnarzt Trapper (Dan Stevens) verantwortlich ist. Die Chemie zwischen den beiden gehört zu den Highlights. Zusätzlich sorgt der süße, aber auch toughe Babyaffe Suko für Lacher.
Alles in allem ist «Godzilla x Kong: The New Empire», bei dem die viel beschäftigte Millie Bobby Brown («Stranger Things») diesmal fehlt, Blockbusterkino mit viel Action und wenig Tiefgang.