36 Athletinnen und Athleten aus elf Ländern gehören dem Flüchtlingsteam für die Olympischen Spiele in Paris an.
Zehn der am Donnerstag in die Auswahl des Internationalen Olympischen Komitees berufenen Starter hat in Deutschland eine sportliche Heimat gefunden. Das Team wird von 23 Männern und 13 Frauen gebildet, die in insgesamt 12 Sportarten teilnehmen werden.
«Dies wird eine Botschaft der Hoffnung an die mehr als 100 Millionen vertriebenen Menschen in aller Welt senden. Gleichzeitig werdet ihr Milliarden Menschen in der Welt auf das Ausmaß der Flüchtlingskrise aufmerksam machen», sagte IOC-Präsident Thomas Bach bei der Nominierung des Teams. Nach Rio 2016 und Tokio vor drei Jahren ist zum dritten Mal eine IOC-Flüchtlingsmannschaft bei Sommerspielen dabei.
DOSB-Chef lobt Flüchtlingsteam als «besonderes Vorbild»
Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds, zeigte sich stolz über die Auswahl. Die Athletinnen und Athleten seien «ein ganz besonderes Vorbild für die leider viel zu hohe Zahl an Menschen, die sich weltweit in einer ähnlichen Situation befinden und ihre Heimat unfreiwillig verlassen mussten», sagte Weikert. Neun der berufenen Sportler werden vom DOSB betreut. Ein weiterer in Deutschland lebender und trainierender Slalom-Kanute aus dem Iran macht sich mithilfe des Kanu-Weltverbands für Olympia fit.
Erstmals wird die Auswahl in Paris nicht unter der olympischen Flagge starten, sondern mit einem eigenen Emblem, das ein Herz in seiner Mitte trägt. Alle 36 Olympia-Teilnehmer haben nach Angaben des IOC in ihrem Gastland den Flüchtlingsstatus, der auch vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) bestätigt sei.
Nicht mit in Paris dabei sein wird unter anderem die aus dem Südsudan stammende Läuferin Anjelina Nadai Lohalith (29), die zuletzt bei einer Dopingprobe positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet worden war. Es war bereits der dritte Fall unter den Kandidaten für das IOC-Flüchtlingsteam.