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Ministerium: Niedersachsen droht großes Insektensterben

Insekten spielen eine wichtige Rolle in der Natur, aber ihre Lebensräume sind in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden. Das Land will den Trend umkehren.
Niedersachsen droht großes Insektensterben
Eine Hummel ist auf der Blüte einer Sonnenblume zu sehen. © dpa/Archivbild

Niedersachsen und Bremen droht ein drastisches Artensterben bei Insekten. Derzeit seien etwa 60 Prozent aller Heuschrecken und Wildbienenarten bedroht, berichtete die «Hannoversche Allgemeine Zeitung» am Montag unter Berufung auf das Umweltministerium. «Die wichtigsten Ursachen liegen in der intensiven, großflächigen Landbewirtschaftung, der Vernichtung von Lebensräumen, zum Beispiel durch Flächenversiegelung, sowie dem Klimawandel mit zunehmenden Dürrephasen», sagte Landesumweltminister Christian Meyer der Zeitung. Mit dem «Niedersächsischen Weg», bei dem Land, Umweltverbände und Landwirtschaft zusammenarbeiten, soll dem Insektensterben begegnet werden, etwa durch die Schaffung von Biotopverbünden oder die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln.

Allerdings ist das genaue Ausmaß des drohenden Insektensterbens derzeit nicht bekannt, weil im Moment noch die Datengrundlage fehlt. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Frage der AfD-Landtagsfraktion hervor. Derzeit werde im Hinblick auf den Erhaltungszustand der Insektenpopulation die Roten Listen aktualisiert beziehungsweise erstellt.

Lediglich bei der zahlenmäßig kleinen Gruppe der Libellen kann die Landesregierung Zahlen nennen: Dort verbesserte sich die Lage in den vergangenen Jahren etwas. Der Anteil der vom Aussterben bedrohten Libellenarten ging von 2007 bis 2020 von fast 46 Prozent auf knapp 33 Prozent zurück. Der Grund liegt zum Beispiel in der Renaturierung von Mooren, Flüssen und Bächen. Übertragbar auf andere Arten seien diese Erkenntnisse aber nicht unbedingt.

Die AfD fordere weitere Maßnahmen zum Schutz der Insekten, sagte deren Landtagsabgeordneter Marcel Queckemeyer. Es fehlten konkrete Überwachungsmechanismen, was die nachhaltige Wirksamkeit der Maßnahmen gefährde. Auch gebe es keine klaren Angaben zu deren Finanzierung. Die Landesregierung blende auch wichtige Erkenntnisse und Ursachen des Insektensterbens bewusst aus, um die Energiewende nicht zu kompromittieren. Queckemeyer forderte weitere Studien zum Einfluss der Windkraft- und Photovoltaikanlagen auf das Insektensterben, sagte er der HAZ. Er bezweifele die Einschätzung der Landesregierung, die Gefährdung durch Windkraftanlagen sei zu vernachlässigen.

Bundesweit sind die Insekten sowohl von der Gesamtmenge als auch von der Artenzahl her nach Experteneinschätzung in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Die unter dem Namen «Krefelder Studie» im Jahr 2016 veröffentlichte Untersuchung zum Insektensterben kam zu dem Schluss, dass die Zahl der fliegenden Insekten zwischen den Jahren 1989 und 2016 an 63 Standorten saisonal um rund 75 Prozent abgenommen hat.

Insekten spielen ökologisch wichtige Rollen unter anderem in den Nahrungsketten etwa von Vögeln, Amphibien- und Fledermausarten, für die Schädlingskontrolle, bei der Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen, aber auch bei der Zersetzung organischen Materials oder bei Bodenbildungsprozessen.

© dpa
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