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Landesregierung will angeschlagener Meyer Werft helfen

Die Meyer Werft ist finanziell in schweres Fahrwasser geraten. Tausende Arbeitsplätze sind in Gefahr. Das Land signalisiert Hilfe - aber noch ist nichts spruchreif.
Die Meyer Werft
Die Meyer Werft an der Ems. © Sina Schuldt/dpa

Die Landesregierung will die um ihre Existenz kämpfende Meyer Werft nicht im Stich lassen. Das Land sei sich der großen Bedeutung des Unternehmens für die Region und für die Arbeitsplätze sehr bewusst, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Mittwoch in Hannover. Das Land werde sich sehr anstrengen, der Meyer Werft zu helfen, «auf welchem Wege auch immer». Es müssten aber noch Gespräche abgewartet werden. Sie sei zuversichtlich, dass das auch von allen im Landtag vertretenen Parteien so gesehen werde.

Nach Informationen der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (HAZ) befasste sich der Haushaltsausschuss des Landtags mit einer möglichen Landesbürgschaft in Höhe von 900 Millionen Euro für die Werft. Es sei aber im Moment noch zu früh, um über finanzielle Mittel oder andere Hilfen zu sprechen, sagte Pörksen.

Finanzlücke von 2,7 Milliarden Euro

Die Werft muss bis Ende 2027 eine Finanzlücke von 2,7 Milliarden Euro füllen. In dem Betrag sei auch eine Erhöhung des Eigenkapitals um 400 Millionen Euro enthalten, hatte Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) vergangene Woche bei einer Kundgebung in Papenburg gesagt.

Laut HAZ soll die restliche Summe von 2,3 Milliarden Euro über Kredite bereitgestellt werden, von denen noch etwa 80 Prozent verbürgt werden müssen. Den Bedarf von rund 1,8 Milliarden Euro sollen sich dem Bericht zufolge Bund und Land «idealerweise teilen». Das Blatt beruft sich auf Regierungskreise. Sprecher des Finanz- und des Wirtschaftsministeriums nahmen zu dem Bericht keine Stellung.

Werft leidet unter Nachwirkungen von Corona und Preissteigerungen

Die Werft leidet unter Nachwirkungen der Corona-Pandemie und der Preissteigerungen wegen des Ukraine-Krieges. Die Verträge für die Kreuzfahrtschiffe waren zum Teil vor der Corona-Pandemie abgeschlossen worden und sehen keine Anpassung an die inzwischen drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise vor. Zugleich sind laut Lies die Banken vorsichtiger bei der Finanzierung von Schiffskrediten geworden. Die Werft bekommt rund 80 Prozent des Kaufpreises erst bei der Ablieferung und muss den Bau mit Krediten zwischenfinanzieren.

Trotz gefüllter Auftragsbücher hatte die Werft daher im Frühjahr den Sanierungsexperten Ralf Schmitz in die Geschäftsführung geholt. Dieser hatte in der vergangenen Woche seine Absicht bekanntgegeben, 440 der rund 3000 Stellen in Papenburg zu streichen. Diese Absicht stößt auf den Widerstand von Betriebsrat, IG Metall und der Landesregierung. «Wir kämpfen als Landesregierung um jeden einzelnen Arbeitsplatz, um den Standort insgesamt und um das Fortbestehen dieser wichtigen Werft», sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Ob auch das Land der Werft über einen Einstieg helfen könnte, sei derzeit Spekulation.

Werft braucht Unterstützung

«Die Werft braucht Unterstützung, und ohne das Land und den Bund wird es nicht gehen», sagte Heiko Messerschmidt vom IG-Metall-Bezirk Küste. Derzeit liefen Gespräche mit dem Land, dem Bund und dem Sanierer. Gewerkschaft und Betriebsrat würden mit der Geschäftsführung auch über ein Zukunftskonzept der Werft sprechen.

Die Situation bei den beiden Hauptkonkurrenten der Meyer Werft, der italienischen Werft Fincantieri und Chantiers de l'Atlantique in Frankreich, unterscheide sich insofern, als diese sich überwiegend in staatlicher Hand befänden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), Reinhard Lüken, der «Neuen Osnabrücker Zeitung»: «Auch wenn dort das Geschäft schlecht läuft, kommen sie problemlos an Kredite zu günstigen Konditionen.»

Aus Sicht von Max Johns von der Hamburg School of Business Administration haben die beiden Wettbewerber auch den Vorteil einer breiteren Produktpalette. Beide Werften stellen ihm zufolge neben Kreuzfahrtschiffen und Fähren auch Kriegsschiffe wie Flugzeugträger, Fregatten und U-Boote her, wodurch sie auch immer wieder Regierungsaufträge erhielten. «Das macht sie krisenfester», sagte Johns der «Neuen Osnabrücker Zeitung».

© dpa
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