Friedländer ist Ehrenbürgerin Berlins, wo sie 1921 in eine jüdische Familie geboren wurde. Ihr jüngerer Bruder Ralph wurde zusammen mit ihrer Mutter Auguste Bendheim im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Friedländer versteckte sich lange an verschiedenen Orten, bis sie 1944 gefasst und ins Konzentrationslager Theresienstadt transportiert wurde. Mit ihrem späteren Ehemann Adolf Friedländer überlebte sie das Lager und wanderte 1946 nach New York aus. Mit 88 Jahren kehrte sie nach Jahrzehnten in den USA nach Berlin zurück. Hier tritt sie etwa an Schulen auf und erzählt ihre Geschichte als eine der letzten Zeitzeuginnen.
Roth erklärte, mit der Verleihung des Margot-Friedländer-Preises und der nach ihr benannten Stiftung setze die Zeitzeugin ihr Lebenswerk fort. Friedländer sei eine «starke Stimme für Toleranz, Respekt, Demokratie und Freiheit». Wegner schrieb zur Würdigung: «Ihr Lebensweg ist ein eindrucksvolles Zeugnis von Stärke, Resilienz und einer unerschütterlichen Hoffnung, die viele Menschen inspiriert.» Die Ereignisse der vergangenen Wochen hätten gezeigt, wie aktuell und wichtig ihre Arbeit sei, meinte der CDU-Politiker.