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Killers of the Flower Moon: Die wahre Geschichte hinter dem düsteren Western

Eine entsetzliche Mordserie an der indigenen Bevölkerung, organisiert von einflussreichen weißen Strippenziehern: Martin Scorseses neuer Film „Killers of the Flower Moon” erzählt eine wahre Geschichte. Was ist damals wirklich passiert? 
Killers of the Flower Moon: Die wahre Geschichte hinter dem düsteren Western
Killers of the Flower Moon: Die wahre Geschichte hinter dem düsteren Western © picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Melinda Sue Gordon

Zehn Oscar- und sieben Golden-Globe-Nominierungen, wobei Lily Gladstone den begehrten Preis als beste Hauptdarstellerin mit nach Hause nehmen konnte: Killers of the Flower Moon hat in der Award-Saison 2024 mehr als überzeugen können. Hinzu kommen ein SAG-Award und ein Satellite Award für Lily Gladstone, die mit ihrer Performance aus dem Ensemble heraussticht.

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Dass der intensive Film auf einer wahren Geschichte beruht, trägt zu seiner Authentizität bei und macht ihn umso eindrücklicher. Was Du zu den Hintergründen wissen musst, liest Du im Folgenden.

Killers of the Flower Moon von Martin Scorsese: Wahre Geschichte mit Starbesetzung

Der 27. Spielfilm von Martin Scorsese ist ein dreieinhalbstündiger, düsterer Western: Killers of the Flower Moon beruht auf realen Begebenheiten. Im Osage County im heutigen US-Bundesstaat Oklahoma wurden tatsächlich vor knapp 100 Jahren Dutzende Ureinwohner:innen ermordet.

Das Drehbuch zum Film beruht auf einem 2017 erschienen Sachbuch von David Grann. Auf Englisch heißt es „Killers of the Flower Moon: The Osage Murders and the Birth of the FBI”. Der deutsche Titel lautet „Das Verbrechen: Die wahre Geschichte hinter der spektakulärsten Mordserie Amerikas”.

Der Film feierte seine Premiere im Mai 2023 in Cannes und kam im Oktober 2023 in die deutschen Kinos. Scorsese hat für den Streifen wieder einmal mit Teilen seiner Stammbesetzung zusammengearbeitet: Zum sechsten Mal steht Leonardo DiCapro in einem Scorsese-Film vor der Kamera, zum zehnten Mal Robert De Niro.

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In weiteren Rollen sind die bereits erwähnte Lily Gladstone, Brendan Fraser und Jesse Plemons zu sehen. Bei Killers of the Flower Moon handelt es sich um das erste Werk des Kult-Regisseurs seit „The Irishman” (2019).

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Wahre Geschichte von Killers of the Flower Moon: Die Osage Nation und ihre Vertreibung

Die Osage sind indigene Ureinwohner:innen Amerikas, die ursprünglich in Tälern an den Flüssen Ohio und Mississippi lebten. Doch die weißen Siedler:innen hatten es auf das Land abgesehen, um sich in den fruchtbaren Gebieten niederzulassen. Das betraf ebenso viele andere Stämme, etwa die Cherokee oder die Muskogee.

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Die damalige US-Regierung wies ihnen jeweils Gebiete im heutigen US-Bundesstaat Oklahoma als Reservate zu. Ab 1830 zogen die Menschen im sogenannten „Trail of Tears” („Weg der Tränen”) in ihre neue Heimat um – auch die Osage, wie Killers of the Flower Moon erzählt.

Die wahre Geschichte dahinter: Die Mitglieder kauften das Land mit legalen Mitteln. 1870 zahlten die Osage 1,90 US-Dollar pro Hektar und erwarben damit eine 5.700 Quadratkilometer große Region an der Grenze zu Kansas.

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Killers of the Flower Moon: Die Osage, die Weißen und das Öl

Auf dem Land der Osage in Osage County wurde 1897 Erdöl entdeckt. 1906 handelte der Stamm einen Deal aus, der jedem Stammesmitglied ein Recht an den Erlösen einräumte. Dieses Recht konnte nur vererbt werden, aber nicht gekauft. Der Stamm behielt die Nutzungsrechte gemeinschaftlich, die Mitglieder bekamen einen Prozentsatz ausgezahlt.

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In den 1920er-Jahren wurde Öl deutlich wertvoller – das machte die Osage reich, wie Killers of the Flower Moon zeigt. Die Stammesmitglieder galten, pro Kopf gerechnet, als die wohlhabendsten Menschen der Welt. Das sorgte für Neid unter den Weißen und lockte Betrüger:innen sowie korrupte Geschäftsleute an, die hofften, einen Teil des Geldes abgreifen zu können. Die Situation  verschlimmerte sich durch ein neues Gesetz, das der US-Kongress 1921 verabschiedete.

Der Vorwand: Die Ureinwohner:innen könnten mit ihrem Reichtum nicht umgehen. Nun mussten alle, die mindestens zur Hälfte Osage waren, einen Vormund erhalten, der ihre Tantiemen und Gelder verwaltete. Diese Aufgabe übernahmen weiße Geschäftsleute oder Anwälte. Genau das löste eine entsetzliche Mordserie aus. Denn wenn ein Osage starb, ging das Geld an den Vormund – oder an noch lebende Ehepartner:innen.

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Die Osage-County-Morde und ihre wahre Geschichte

1921 starben zwei Osage-Mitglieder durch Schussverletzungen, im Abstand weniger Tage. Innerhalb kurzer Zeit verloren 24 weitere Angehörige des Stamms ihr Leben, genau wie zwei weiße Verbündete. Die Todesursachen: Schussverletzungen, Explosionen, Vergiftungen.

Einige der Menschen verschwanden spurlos. Die Zeitungen sprachen von einer „Schreckensherrschaft”. In den folgenden Jahren wurden über 60 Osage ermordet oder tauchten nicht mehr auf. Die Polizei hatte wenig Interesse, die Geschehnisse aufzuklären – und schlampte bei den Ermittlungen.

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Besonders betroffen war eine Familie. Sie steht auch im Zentrum der Geschichte von Killers of the Flower Moon. Die Osage-Frau Mollie Burkhardt (Lily Gladstone) war mit dem Weißen Ernest Burkhardt (Leonardo DiCaprio) verheiratet.

Sie verlor ihre drei Schwestern Rita, Minnie, Anna und ihre Mutter Lizzie sowie Ritas Ehemann Bill und die Angestellte Nettie: Alle starben unter verdächtigen Umständen. Eines der ersten beiden Opfer der Mordserie, Anna Brown, war eine von Mollies Schwestern gewesen.

Killers of the Flower Moon: Die wahre Geschichte rund um das FBI und die Aufklärung der Morde

Mollie Burkhardt heuerte Privatdetektive an, um die mysteriösen Tode in ihrer Familie aufzuklären. Doch vier Jahre lang passierte wenig. 1925 schaltete sich J. Edgar Hoover ein, Chef der neuen Bundesbehörde BoI (Bureau of Investigation) – dem Vorgänger des FBI. Er schickte seinen Agenten Tom White nach Oklahoma City, um mit verdeckten Ermittlern die Mordfälle zu lösen.

Im Laufe mehrerer Monate entdeckten die Polizisten, dass der skrupellose Rinderfarmer William Hale (Robert De Niro) eine Schlüsselrolle gespielt hatte – ausgerechnet Ernest Burkhardts Onkel. Er hatte nicht nur einen Verbrecherring angeführt, sondern auch seinen Neffen angestiftet, Mollie zu heiraten, um an den Reichtum der Familie zu kommen. Zudem hatte er mehrere Gangster aufgefordert, Anna Brown zu töten, und weitere angeheuert, Bomben zu bauen, die andere Brown-Frauen getötet hatten.

Ernest Burkhardt hatte bei den Vorbereitungen eines Mordes geholfen, sein Bruder Bryan war sogar daran beteiligt. Der Ehemann von Mollie hatte vorgehabt, seine Frau ebenfalls zu töten – mit Gift. Sie hatte das Mittel teilweise schon zu sich genommen, überlebte aber.

Die wahre Geschichte von Killers of the Flower Moon: Was nach der Aufklärung der Morde passierte

Im Januar 1926 verhafteten die Ermittler William Hale sowie Ernest und Bryan Burkhardt wegen der Morde an der Burkhardt-Familie – genauso erzählt es auch Killers of the Flower Moon. Die wahre Geschichte dahinter: Ernest bekannte sich schuldig und sagte aus, dass er an der Verschwörung beteiligt gewesen war.

Er, Hale und ihr Komplize John Ramsey wurden zu lebenslanger Haft verurteilt. 1937 kam Ernest Burkhardt auf Bewährung frei, trotz der Proteste der Osage. Zehn Jahre später waren auch Hale und Ramsay auf Bewährung frei.

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Mollie Burkhardt ließ sich nach dem Prozess von Ernest scheiden. Sie starb 1937, ihre Kinder erbten ihr ganzes Vermögen. Ernest Burkhardt ließ die Familie nicht in Ruhe: 1940 raubte er das Haus einer weiteren Schwester von Mollie aus.

Doch obwohl Hale und Ernest Burkhardt für die Morde verurteilt worden waren, ist die Geschichte damit für Sachbuch-Autor David Grann nicht zu Ende. Der Experte geht nach seinen Recherchen davon aus, dass es sich um eine „riesige kriminelle Operation” gehandelt hatte, die „Millionen und Abermillionen Dollar einbrachte”, wie Entertainment Weekly zitiert.

Dazu gehörten unter anderem Versicherungsbetrug, Unterschlagungen und Morde an Ehepartner:innen, um an das Geld zu kommen. Grann geht davon aus, dass damals „praktisch jedes Element der Gesellschaft an diesem mörderischen System beteiligt” war, nicht nur die Verurteilten. Die meisten von ihnen seien davongekommen – und hätten dabei außerdem noch viel Geld gemacht.

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