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Einwohner von Windehausen können wieder zurück

Die Wasserpumpen der Feuerwehr in Windehausen laufen nach dem Weihnachtshochwasser weiter im Hochbetrieb. Die Evakuierung des kleinen Ortes ist seit Donnerstag für die Einheimischen beendet.
Weitere Entwicklung der Hochwasserlage in Thüringen
Blick auf den Ort Windehausen, aufgenommen mit einer Drohne. © Matthias Bein/dpa

Die Menschen in dem vom Weihnachtshochwasser überfluteten Ort Windehausen (Landkreis Nordhausen) können wieder in ihre Häuser zurückkehren. Er habe die Anordnung zur Evakuierung am Vormittag aufgehoben, sagte Heringens Bürgermeister Matthias Marquardt (Linke) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Nachdem Stromversorgung und Abwasserentsorgung wieder funktionierten, seien die Gründe für die Evakuierung weggefallen. Für Ortsfremde gilt weiterhin ein Verbot, den Ortsteil von Heringen zu betreten. Unterdessen entwickelte sich der kleine Ort Mönchpfiffel-Nikolausrieth (Kyffhäuserkreis) zum neuen neuralgischen Punkt bei der Hochwassergefahr in Thüringen.

Die Einwohner von Windehausen sollten für die Rückkehr zunächst weiterhin Pendelbusse nutzen, nicht eigene Fahrzeuge. In der Ortschaft mit 500 Einwohnern war die Feuerwehr am Donnerstag weiterhin mit dem Abpumpen von Wasser beschäftigt. Die Einheimischen könnten voraussichtlich am Abend ihre Autos nachholen, sagte Marquardt. Windehausen war Weihnachten von Schmelzwasser aus dem Fluss Zorge und nach oben gedrücktem Grundwasser überflutet worden. Am ersten Weihnachtsfeiertag hatte das Wasser dem Bürgermeister zufolge um die 70 Zentimeter hoch auf den Straßen gestanden inzwischen sei es wieder abgeflossen. Der Ort war geräumt worden, 400 der 500 Einwohner folgten der Aufforderung zur freiwilligen Evakuierung.

Spendenkonto für Flutopfer

Das Ausmaß der Schäden durch das Hochwasser an den Häusern fällt nach Angaben des Bürgermeisters unterschiedlich aus. Manche Hausbesitzer hätten gerade erst eine neue Heizung in den Keller eingebaut, die nun beschädigt sei. In einem Agrarbetrieb sei Wasser in ein Lager mit Erntegut eingedrungen. 20 Lastwagen hätten durchnässte Getreidekörner zu einer Trocknungsanlage gebracht. Die Stadt Heringen hat für die Flutopfer ein Spendenkonto eingerichtet. Die Resonanz auf den Spendenaufruf sei groß, sagte Marquardt.

Landesweit hat sich die Hochwasserlage beruhigt. Die Hochwassernachrichtenzentrale beim Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) wies am Donnerstag noch zwei Flusspegel aus, bei der die Meldestufe eins galt. Dies betraf die Unstrut in Oldisleben und die Werra in Gerstungen. Allerdings seien ab Freitagmittag neue ergiebige Niederschläge im Südharzraum angekündigt, sagte Behördensprecher Nils Fröhlich. Diese könnten wieder zu erhöhten Flusspegeln in Zorge und Helme führen. Zudem werde aus der Talsperre Kelbra im benachbarten Sachsen-Anhalt ebenfalls Wasser abgegeben, was den Wasserstand der Helme in Nordthüringen erhöhen könne.

Helme bedroht kleines Dorf - Wasser umgeleitet

Dies bekam am Donnerstag das Dorf Mönchpfiffel-Nikolaurieth zu spüren. Dort drohte die nach der Abgabe von Wasser aus der Talsperre Kelbra den Ortsteil Nikolausrieth mit etwa 30 Häusern zu überfluten, wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte. Einsatzkräfte hätten dort 6000 Sandsäcke am Flussufer aufgebaut, um dies zu verhindern. Das Wasser stand den Angaben zufolge etwa zehn Zentimeter unterhalb der Uferkante. Am Nachmittag entschieden die zuständigen Behörden beider Bundesländer, den in Sachsen-Anhalt liegenden Helme-Deich gezielt zu öffnen, um das Wasser auf umliegende Felder abzuleiten.

Dabei soll dem TLUBN zufolge die Deichkrone auf einer Länge von fünf bis zehn Metern ein Stück abgetragen werden. Das durch den Durchlass strömende Wasser fließe dann über die Felder in einen Flutgraben im thüringischen Kalbsrieth, sagte Behördensprecher Fröhlich. Die Arbeiten sollten noch am späten Nachmittag beginnen. Weil auch in den nächsten Tagen ein hoher Wasserstand der Helme zu erwarten sei, werde das Ablaufen des Wassers permanent überwacht.

Der nahe der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen gelegene Stausee Kelbra am Kyffhäusergebirge war nach ungewöhnlich heftigen Regenfällen über Weihnachten vollgelaufen. Die Talsperre hat die Hauptaufgabe, das Helme-Unstrut-Tal vor Hochwasser zu schützen. Aus dem Talsperrensystem soll kontrolliert Wasser abgegeben werden.

Auch in Thüringen wird der Füllstand in Stauanlagen kontrolliert abgesenkt, um Platz für neue Niederschläge zu schaffen. Dies betreffe in Absprache mit dem TLUBN etwa das für den Hochwasserschutz im Unstrutraum wichtige Rückhaltebecken Straußfurt und die Talsperre Schönbrunn im Thüringer Wald, sagte der Betriebsleiter der Thüringer Fernwasserversorgung, Hans-Dieter Linz, auf Anfrage.

© dpa
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