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Unternehmen sollen mehr Menschen mit Behinderung einstellen

Menschen mit Behinderung haben es auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt schwer. Viele Unternehmen stellen trotz gesetzlicher Pflicht keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Handicap ein. Der Landesbehindertenbeauftragte will nun neue Wege gehen.
Unternehmen sollen mehr Menschen mit Behinderung einstellen
An einem Arbeitsplatz für Motorklemmen ist ein Mitarbeiter im Rollstuhl mit Montagearbeiten beschäftigt. © Hendrik Schmidt/zb/dpa

Die Unternehmen in Sachsen-Anhalt beschäftigen gemessen an der gesetzlichen Verpflichtung zu wenige behinderte und schwerbehinderte Menschen. Weil sich daran trotz Ausgleichsabgabe und vielen Programmen nichts geändert hat, setzt der Landesbehindertenbeauftragte Christian Walbrach nun auf mehr direkte Überzeugungsarbeit, Unterstützung und Begleitung - vor allem aus Perspektive der Unternehmen. «Wir müssen in unserem Land wirklich deutlich vorankommen, denn wir haben leider, leider eine Beschäftigungsquote auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt bei rund dreieinhalb Prozent und das sei gut zehn Jahren.»

Walbrachs Plan: «Wir wollen nicht nur Appelle verbreiten und immer wieder an die rechtlichen Hintergründe und die Notwendigkeit und so weiter erinnern, sondern wir wollen ein Netzwerk installieren, welches sich vorrangig an den Belangen und Perspektiven der Unternehmen ausrichtet.»

Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten sind verpflichtet, fünf Prozent Schwerbehinderte zu beschäftigen. Jüngsten Zahlen der Regionaldirektion zufolge gab es im Jahr 2021 genau 4339 private und öffentliche Arbeitgeber, die unter diese Beschäftigungspflicht fielen. 1381 von ihnen erfüllten die Pflicht vollständig, das entsprach 31,8 Prozent. 39,3 Prozent erfüllten die Pflicht zum Teil. Ohne besetzte Pflichtarbeitsplätze blieben der Statistik zufolge 1253 Arbeitgeber und damit 28,9 Prozent.

«Wir wollen die Sorgen und Nöte, Schwellenängste, Vorurteile, was es auch immer gibt, von Unternehmen wahrnehmen, diskutieren, Lösungen erarbeiten und somit mehr Unternehmen gewinnen, sich aus eigenem Antrieb zu engagieren», so Walbrach. An diesem Donnerstag kommt das Netzwerk «Inklusiver Arbeitsmarkt Sachsen-Anhalt» zu seinem ersten Treffen in Halle zusammen.

Im vergangenen Jahr waren laut der Regionaldirektion im Schnitt 3750 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. Durchschnittlich blieben sie 348 Tage arbeitslos, Arbeitslose ohne Behinderung mussten 275 Tage nach einem neuen Job suchen.

Vor allem in Zeiten eines branchenübergreifenden Fachkräftemangels sollten die Unternehmen die Potenziale von Menschen mit Behinderungen nutzen, sagte Walbrach. «Es fehlt ja an allen Ecken und Enden. Und deswegen können wir auf die Potenziale von Menschen mit Behinderungen, die sie zweifelsohne mitbringen, nicht verzichten.» Es müsse dafür sensibilisiert werden, dass die geringe Beschäftigungsquote von 3,5 Prozent «arbeitsmarkt- und sozialpolitisch nicht zu verantworten ist auf Dauer». Sein Ziel sei, schrittweise davon wegzukommen, so der Behindertenbeauftragte.

Walbrach machte zudem deutlich: «Man muss auf die renitenten Unternehmen reagieren, die das Thema für sich völlig ausklammern und sich von der Beschäftigungspflicht, wie sie selber glauben, entziehen.» Deshalb begrüße er, dass demnächst ein neuer Betrag fällig wird für Unternehmen, die entgegen ihrer Verpflichtung keine schwerbehinderten Menschen beschäftigen.

© dpa
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