Ein Blumenstrauß voller Tulpen, ein verbogener Papierkorb oder ein Haufen bunter Lollis: Stillleben zählen spätestens seit dem Barock zu einer beliebten Gattung der Kunstgeschichte - und werden bis heute gern betrachtet. In ihrer neuen Sommerausstellung mit dem Titel «Die Schönheit der Dinge» zeigt die Emder Kunsthalle vom Pfingstwochenende an rund 80 Werke dieses Genres.
Klassiker aus der Sammlung der Kunsthalle sind ebenso zu sehen wie neuere Werke der zeitgenössischen Kunst. Deutlich werden soll dabei auch immer wieder der Bezug zur Lebensrealität der jeweiligen Zeit. «Denn: Das Stillleben fungiert, wie keine andere Bildgattung, als Spiegel der bürgerlichen Wirklichkeit», teilen die Kuratoren mit.
Besonders ab dem 17. und 18. Jahrhundert setzten Künstlerinnen und Künstler leblose Alltagsgegenstände in Szene: Blumen, Früchte, Bücher oder Musikinstrumente. Menschen sind auf den Bildern nicht zu finden - nur ihre Spuren. Vor allem in den Niederlanden war das Genre populär. Der deutsche Begriff Stillleben geht auf das niederländische Wort «stilleven» zurück. Im 20. Jahrhundert wird das Genre laut den Kuratoren dann durch künstlerische Neuerungen und gesellschaftliche Umbrüche weiterentwickelt. Stillleben gibt es nicht nur auf Leinwänden, sondern etwa auch mit Gegenständen als Installationen im Raum.
Die Ausstellung spanne einen Bogen von 1900 bis heute und sei so «wie ein Spaziergang durch 100 Jahre Kunstgeschichte», sagte Kunsthallen-Sprecherin Ilka Erdwiens. Die Schau ist den ganzen Sommer über bis November in der Seehafenstadt zu sehen.