Viele Theater, Museen und Opernhäuser in Berlin müssen sich kommendes Jahr auf erhebliche Einsparungen teils in Millionenhöhe einstellen. Betroffen davon sind Häuser wie die Schaubühne, das Deutsche Theater oder der Friedrichstadt-Palast, wie die Spitzen der schwarz-roten Koalition in Berlin heute mitteilten.
Hintergrund ist ein milliardenschweres Sparprogramm für den Landeshaushalt. Die Sanierung der Komischen Oper wird laut Plan im nächsten Jahr aufgeschoben. Vorgesehene zehn Millionen Euro dafür will Berlin streichen. Das bedeutet aber nicht, dass das Projekt generell gestrichen wird.
«Über Nacht wird ein Plan verworfen, der jahrelang im Dialog zwischen der Stadt, den Planern und der Komischen Oper Berlin vorbereitet und ausgearbeitet wurde», teilte das Opernhaus mit. Der Senat verschiebe das Problem, löse es aber nicht.
Weniger Geld für die Berlinale
Auch die Berlinale, die das Land in diesem Jahr mit zwei Millionen Euro gefördert hatte, bekommt 2025 nun eine Million Euro. Zuvor hatte das Land allerdings nur einen Betrag im niedrigen fünfstelligen Bereich dazugegeben.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte, die Entscheidungen für den Kulturbereich schmerzten. «Wir müssen jetzt schauen, und das hoffe ich auch von den Häusern, auch im Gespräch mit unseren Kultureinrichtungen, wie wir es hinbekommen, dass hier noch wirtschaftlicher gearbeitet wird.»
Rund 130 Millionen Euro fallen weg
Insgesamt sollen bei der Berliner Kultur rund 130 Millionen Euro wegfallen, etwa 12 Prozent ihres Budgets. Der Etat für 2025 liegt bei rund 1,12 Milliarden Euro. Bereits seit Wochen warnen Häuser vor Insolvenz, Einschränkungen im Spielbetrieb und dem Verlust von Arbeitsplätzen.
Der Intendant des Berliner Ensembles, Oliver Reese, hatte bereits angekündigt, dass Produktionen wegfallen müssten. «Wir werden in den Spielzeiten 25/26 und 26/27 mindestens fünf Produktionen streichen müssen.» Mit einem großen Konzert will die Kulturszene heute Abend gegen die Sparpläne mobil machen.