«Das Projekt fokussiert sich auf die naturnahe Entwicklung von kleinen Flüssen und Bächen, für deren Unterhaltung die Kommunen zuständig sind. Durch die Zusammenführung von landwirtschaftlichen Flächen in den 50er und 60er-Jahren wurden viele Fließgewässer zu linearen und gehölzfreien Gräben. Sie transportieren das Wasser wie Autobahnen schnell aus der Landschaft und erfüllen kaum eine ökologische Funktion», hieß es. Der BUND plant dazu verschiedene Veranstaltungen und bietet auch Schulungen an. Mit einer Software sollen die Kommunen zudem selbstständig die Entwicklung ihrer Fließgewässer planen können.
Bei Seminaren geht es auch um die natürliche Befestigung und Bepflanzung von Ufern. Die so entstehenden Ufergehölze hätten einen kühlenden, schützenden Effekt auf das Gewässer und seine Umgebung, hieß es. So könne eine Überhitzung von Bächen oder deren Austrocknung verhindert werden. Zudem würden Ufergehölze Einträge etwa von Pflanzenschutz- und Düngemitteln reduzieren. Naturnahe Bäche gelten nicht nur als wichtige Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten. Sie verbessern auch den Wasserrückhalt bei Starkregen und dienen der Naherholung des Menschen.
«Wir freuen uns, mit dem neuen Projekt Kommunen in Strukturwandelregionen bei der Aufwertung von Gewässern zu unterstützen. Die finanzielle Situation der Kommunen ist teilweise angespannt, die Renaturierung von Gewässern aber dringender denn je», betonte Almut Gaisbauer, Co-Geschäftsführerin des BUND Sachsen. Das Vorhaben ist speziell für Kommunen in den Landkreisen Leipzig, Nordsachsen, Görlitz und Bautzen sowie für die Stadt Leipzig gedacht.