Die erste Gewitterzelle sei den Angaben nach vergleichsweise glimpflich ausgefallen, die zweite gegen 3.00 Uhr nachts hatte starke Wucht. Sie zog über die Orte Wüsten, Ehrsen-Breden und Retzen, wo Wassermassen Gullydeckel hochdrückten und Straßen und Keller überfluteten und Gegenstände mitrissen, wie es hieß. Teilweise habe das Wasser 80 Zentimeter hoch gestanden. Die Stadtwerke von Bad Salzuflen unterbrachen kurzzeitig die Stromversorgung für mehrere Gebäude, um Menschen nicht zu gefährden.
In einem Wohnhaus dehnten sich im Keller gelagerte Holzpellets so aus, dass Risse in der Fassade entstanden. Um die Mauern zu entlasten, musste ein Spezialfahrzeug angefordert werden, das die Masse abpumpte. Aus zwei Häusern mussten Menschen befreit werden, die von Wasser eingeschlossen waren. Die Feuerwehr setzte Tauchpumpen ein. In ihrer Bilanz hieß es am Sonntag, das Unwetter habe Wüsten als eines der heftigsten der vergangenen Jahrzehnte getroffen.