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Weiterhin herausfordernde Hochwasserlage: Regen erwartet

Die Hochwasserlage verschärfte sich an einigen Orten in Niedersachsen weiter. Vereinzelt gab es auch etwas Entwarnung. Doch der Deutsche Wetterdienst rechnet mit weiterem Regen.
Hochwasser in Niedersachsen
Die Weser führt im Landkreis Nienburg/Weser Hochwasser. © Moritz Frankenberg/dpa

Die Hochwasserlage ist in weiten Teilen von Niedersachsen und Bremen weiter angespannt. Nicht mehr überall konnten die Deiche den Wassermassen standhalten. Landesweit sind Tausende Hilfskräfte im Einsatz. An einigen Orten wurden Evakuierungen vorbereitet. Am Freitag rechnet der Deutsche Wetterdienst mit weiterem Regen.

An zahlreichen Pegeln in Niedersachsen und Bremen gilt weiterhin die höchste Meldestufe 3, wie der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in einem Lagebericht am Donnerstag mitteilte. An den Flüssen Aller, Leine und Weser im südlichen und mittleren Niedersachsen verschärfe sich die Hochwasserlage weiter.

Historischer Wasserstand überschritten

In Drakenburg bei Nienburg an der Weser wurde den Angaben nach der historische Wasserstand von 1981 mit 834 Zentimetern überschritten. Der Scheitel werde dort in der Nacht zu Freitag erwartet, weiter flussabwärts in Richtung Bremen erst in der Nacht zu Samstag.

Im Unterlauf der Aller, ab Celle, steigen die Wasserstände den Angaben zufolge weiter. Auch am Unterlauf der Leine seien die Scheitelwasserstände teils noch nicht erreicht. Rund um Meppen ist auch die Ems betroffen. Es sei davon auszugehen, dass auch dort, wo Wasserstände teilweise sinken, viele Pegel vorerst auf erhöhtem Niveau blieben.

Eine solch angespannte Hochwasserlage wie jetzt ist laut Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) für Niedersachsen ein Novum. «Ein Hochwasser diesen Ausmaßes hat es hier bei uns zuvor nie gegeben. Experten warnen seit langem davor, dass die immer häufigeren Wetterextreme mit dem Klimawandel zusammenhängen», sagte Weil.

Ein Landkreis gibt leichte Entwarnung

Ein Sprecher des Innenministeriums teilte mit, dass in sechs Landkreisen sowie der Stadt Oldenburg mit Stand Donnerstagnachmittag ein sogenanntes außergewöhnliches Ereignis festgestellt worden sei. In einigen Landkreisen gilt dies bereits seit mehreren Tagen, mehrere Regionen kamen demnach am Donnerstag hinzu.

Die Landkreise sind Celle, Oldenburg, Emsland, Osterholz, der Heidekreis sowie Verden und die Stadt Oldenburg. Im Landkreis Hildesheim wurde dieses Ereignis demnach am Donnerstag aufgehoben. Ein Katastrophenfall hat bislang kein Landkreis festgestellt. Durch das sogenannte außergewöhnliche Ereignis können Landkreise beispielsweise einfacher auf Hilfskräfte zugreifen.

Deiche gerissen und beschädigt

In Lilienthal bei Bremen sind nach einem Deichriss in der Nacht angrenzende Straßen erfolgreich evakuiert worden. Nach einer ersten Evakuierung am Mittwochabend wurden in der Nacht weitere Straßen «aus dringenden Sicherheitsgründen» geräumt, wie die Feuerwehr mitteilte. Anwohner sagten, dass es ein derartiges Hochwasser viele Jahrzehnte nicht gegeben habe, wie in Videos zu hören war. Sie hätten Angst um ihre Häuser.

Füllstände an Talsperren sinken leicht

Die Hochwassersituation an den Harzer Talsperren entspannte sich hingegen leicht. Die Füllstände gingen etwas zurück, teilten die Harzwasserwerke mit. Einerseits fließe weniger Wasser in die Speicher und andererseits sei in den vergangenen Tagen deutlich mehr Wasser als üblich an die Flüsse abgegeben worden.

Der Füllstand der Okertalsperre lag am Donnerstagmorgen wieder knapp unter 100 Prozent, so dass das Wasser dort nicht mehr durch den Überlauf geleitet wird. Auch wenn Talsperren zu mehr als 100 Prozent gefüllt sind, läuft das Wasser nicht unkontrolliert über, da die Staumauern noch höher gebaut sind.

Die Lage sei weiterhin angespannt. «Wie sich die Situation generell an den Talsperren entwickeln wird, ist vor allem vom Niederschlag in den kommenden Tagen abhängig», hieß es in einer Mitteilung. Seit Beginn des Hochwassers hielten die Talsperren über 24 Millionen Kubikmeter Wasser zurück, wie die Harzwasserwerke mitteilten.

Wegen des Hochwassers sind auch Tiere in Gefahr. Die ersten Tiere im Serengeti-Park in Hodenhagen sind wegen des Hochwassers evakuiert worden. In einigen Stallungen der Dschungel-Safari mit mehr als 200 Affen sei Wasser eingedrungen, sagte eine Sprecherin. Lemuren, Varis, Präriehunde und Erdmännchen mussten ihre Gehege verlassen und seien nun woanders auf dem Gelände untergebracht.

Weiterhin Einschränkungen im Bahnverkehr

Fahrgäste müssen sich nach Angaben der Nordwestbahn auch in den nächsten Tagen auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die Bahnverbindung zwischen Oldenburg und Osnabrück ist wegen des Hochwassers voraussichtlich bis Anfang Januar eingeschränkt, wie eine Sprecherin der Nordwestbahn sagte.

Weiterer Regen am Freitag erwartet

Am Freitag kann es laut Deutschem Wetterdienst bei starker Bewölkung wiederholt zu Regenschauern in Niedersachsen und Bremen kommen. Vereinzelt seien Gewitter möglich. In Südniedersachsen werde es eher regnerisch.

© dpa
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