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Hochwasser hält Niedersachsen und Bremen in Atem

Regen gab es über Niedersachsen und Bremen am Donnerstagvormittag nicht. Dennoch verschärfte sich die Hochwasserlage an einigen Orten zunächst weiter.
Hochwasser in Niedersachsen - Aller
Ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr werden unweit der Aller mit einem Radlader über eine überflutete Straße gefahren. © Philipp Schulze/dpa

Das Hochwasser hält weite Teile von Niedersachsen und Bremen weiter in Atem. Nicht mehr überall konnten die Deiche den Wassermassen standhalten. Landesweit sind Tausende Hilfskräfte im Einsatz. An einigen Orten werden Evakuierungen vorbereitet.

An zahlreichen Pegeln in Niedersachsen und Bremen gilt weiterhin die höchste Meldestufe 3, wie der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in einem Lagebericht am Donnerstagmorgen mitteilte. An den Flüssen Aller, Leine und Weser im südlichen und mittleren Niedersachsen verschärfe sich die Hochwasserlage weiter. Teilweise stiegen die Wasserstände noch. Zudem setze ab Freitag wieder Regen ein.

Historischer Wasserstand überschritten

In Drakenburg bei Nienburg an der Weser wurde den Angaben nach der historische Wasserstand von 1981 mit 834 Zentimetern überschritten. Der Scheitel werde dort in der Nacht zu Freitag zu erwartet, weiter flussabwärts in Richtung Bremen erst in der Nacht zu Samstag. Im Oberlauf der Weser sei der Scheitel bereits erreicht und die Pegelstände sänken.

Im Unterlauf der Aller, ab Celle, steigen die Wasserstände den Angaben zufolge weiter. Auch am Unterlauf der Leine seien die Scheitelwasserstände teils noch nicht erreicht. Rund um Meppen ist auch die Ems betroffen. Es sei davon auszugehen, dass auch dort, wo Wasserstände teilweise sinken, viele Pegel vorerst auf erhöhtem Niveau blieben.

Deiche gerissen und beschädigt

In Lilienthal bei Bremen sind nach einem Deichriss in der Nacht angrenzende Straßen erfolgreich evakuiert worden. Nach einer ersten Evakuierung am Mittwochabend wurden in der Nacht weitere Straßen «aus dringenden Sicherheitsgründen» geräumt, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Menschen kamen nach Angaben der Gemeinde vom frühen Donnerstagmorgen bei Freunden und Verwandten oder in einer hergerichteten Turnhalle unter. Wie viele Menschen davon betroffen waren, war zunächst nicht bekannt. In dem evakuierten Bereich sei der Strom abgeschaltet worden. Anwohner sagten, dass es ein derartiges Hochwasser viele Jahrzehnte nicht gegeben habe, wie in Videos zu hören war. Sie hätten Angst um ihre Häuser.

Früher am Mittwoch wurde zudem auch schon ein Deich bei Celle beschädigt. Bei Verden wurden am Mittwochabend Feuerwehrkräfte zur Deichverteidigung alarmiert. Dort ist nach Angaben der Kreisfeuerwehr an einem Deich an der Aller an mehreren Stellen Wasser ausgetreten. Etwa 250 Menschen seien dort im Einsatz, hieß es am Donnerstagmorgen von der Leitstelle. In dem Gebiet fließen die Flüsse Weser und Aller zusammen. Städte und Kommunen appellierten vielerorts an ihre Bürger, Deiche nicht zu betreten, da diese aufgeweicht seien und abbrechen könnten. Feuerwehrleute kritisierten zudem Katastrophentouristen, die sie bei der Arbeit behindern würden.

In den Landkreisen Heidekreis und Celle trafen am Donnerstagmorgen nach Polizeiangaben die jeweiligen Krisenstäbe zusammen. In den beiden Kreisen gilt wie etwa auch im Emsland der Katastrophen-Voralarm. Der Voralarm, offiziell außergewöhnliches Ereignis genannt, gibt den Landkreisen unter anderem einen einfacheren Zugriff auf Hilfskräfte, sagte der Landesbranddirektor am Mittwoch.

Hintergrund sei die angespannte Hochwasserlage, beispielsweise in den Samtgemeinden Ahlden, Rethem und Schwarmstedt im Heidekreis, teilte die Verwaltung mit. In dem Kreis waren in der Nacht zu Donnerstag auch rund 400 Feuerwehrleute aus dem benachbarten Landkreis Harburg im Einsatz, um etwa Sandsäcke zu packen. Die Stadt Meppen im Emsland teilte mit, dass es in Teilen des Wohngebietes Esterfeld zu Evakuierungen kommen könnte. Dort wurden mobile Deiche mit Sandsäcken errichtet.

Hochwasser in Tierpark - SPD-Politiker vor Ort

Am Mittwoch traf das Hochwasser auch den Serengeti-Park Hodenhagen nördlich von Hannover. Weite Teile des Geländes wurden nach Parkangaben überflutet, weil der Fluss Meiße über die Ufer trat. Park-Mitarbeiter sowie Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW schütteten provisorische Dämme auf, um die Stallungen der Tiere abzusichern, wie es hieß. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und SPD-Chef Lars Klingbeil wollten sich am Donnerstagmittag vor Ort ein Bild von der Lage machen.

Wegen der heftigen Regenfälle im Harz wird seit der Nacht auf Dienstag aus der Oker- und Innerstetalsperre mehr Wasser als üblich abgelassen. Sind die Talsperren komplett gefüllt, öffnen sich sogenannte Notüberläufe automatisch. Am Donnerstag sollten sich die Reservoirs so stark geleert haben, dass die Luken wieder geschlossen werden können - und somit wieder Stauraum für mögliche weitere Regenfälle bereit steht. Laut NLWKN war das für die Oktertalsperre am Donnerstagvormittag bereits der Fall. Im Oberlauf der beiden Flüsse Oker und Innerste sei weiterhin mit sinkenden Wasserständen zu rechnen. Die Harzwasserwerke wollten am Mittag genauer darüber informieren.

Aufgrund der Witterung und der langanhaltenden Regenfälle ist der Zugverkehr in allen Netzen der Nordwestbahn weiter beeinträchtigt. Die Strecke zwischen Bremen Hauptbahnhof und Oldenburg ist am Donnerstag komplett gesperrt, wie die Bahn mitteilte. Grund sei eine witterungsbedingte Störung an einem Stellwerk in Delmenhorst.

Fahrgäste müssen sich nach Angaben der Nordwestbahn auch in den nächsten Tagen auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die Bahnverbindung zwischen Oldenburg und Osnabrück ist wegen des Hochwassers voraussichtlich bis Anfang Januar eingeschränkt, sagte eine Sprecherin der Nordwestbahn

© dpa
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