Auch fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden in Niedersachsen immer noch Bomben und andere Munition im Boden gefunden. Der Kampfmittelräumdienst in Niedersachsen musste bis zum Ende des Jahres 2023 in mehr als 70 Fällen zu Entschärfungen oder Sprengungen ausrücken. In den vergangenen beiden Jahren waren es jeweils mehr als 100 Einsätze.
Bei der gefundenen Munition handelte es sich meist um Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, wie beispielsweise amerikanische oder englische Fliegerbomben. Neben den meist mehrere hundert Kilogramm schweren Bomben wurden aber auch Granaten oder Patronen gefunden.
In vielen Fällen mussten Anwohner ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Bei einem Einsatz Anfang März betraf das beispielsweise rund 20.000 Menschen in Hannover, im Juli etwa 10.000 Menschen in Osnabrück und im November 5000 Menschen in Braunschweig.
Doch nicht nur an Land, sondern auch in der Nordsee werden immer wieder Munitionsreste entdeckt. So musste der Kampfmittelräumdienst im Wattenmeer vor Wangerland im Landkreis Friesland mehrere deutsche Bomben aus einer Sandbank bergen.
Munition, die sich seit Jahren im Boden befindet, ist oft stark verrostet und nicht mehr auf den ersten Blick als solche erkennbar. Wer etwas Verdächtiges auf seinem Grundstück oder beim Spaziergang findet, soll es nach Angaben des Kampfmittelräumdienstes auf jeden Fall liegen lassen und die Polizei informieren.