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Munitionsbergungsdienst gut beschäftigt: Großfund in Güstrow

Die Altlasten vergangener Kriege bergen bis in die Gegenwart große Gefahren. Etwa 6,9 Tonnen an Kampfmitteln machten Spezialisten des Munitionsbergungsdienstes MV im vorigen Jahr unschädlich.
Bombenfundstelle
Ein Schild „Achtung Kampfmittelräumarbeiten“ ist aufgehängt. © Soeren Stache/dpa

Die im Boden Mecklenburg-Vorpommern schlummernden Hinterlassenschaften lange zurückliegender Kriege sorgen bis heute dafür, dass Spezialisten noch fast täglich ausrücken müssen, um die Gefahren zu bannen. Wie das Innenministerium in Schwerin am Donnerstag mitteilte, wurden Mitarbeiter des Munitionsbergungsdienstes im Vorjahr insgesamt 366 Mal zu Soforteinsätzen beordert. Dabei bargen sie etwa 6,9 Tonnen an Kampfmitteln und deren Überreste. Das waren gut zwei Tonnen mehr als im Jahr davor.

«Immer wieder muss an verschiedenen Orten bei uns im Land der Munitionsbergungsdienst ausrücken, um im Boden oder Wasser lagernde explosive Überbleibsel der beiden Weltkriege und früherer militärischer Nutzung bis zurück in die Kaiserzeit zu entschärfen», erklärte der zuständige Innenminister Christian Pegel (SPD).

Die meisten Einsätze habe es mit 143 für die in Schwerin stationierten Mitarbeiter gegeben. Danach folgten die Standorte Mellenthin (Vorpommern-Greifswald) mit 92, Mirow (Mecklenburgische Seenplatte) mit 74 und Jessenitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) mit 57 Einsätzen. Laut Pegel zählt der Munitionsbergungsdienst im Land insgesamt 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Funde reichten von nur wenige Gramm wiegender Kleinmunition bis hin zu Bomben mit bis zu 1000 Kilogramm Gewicht. Den größten Einsatz 2023 habe es im Juli in Güstrow gegeben. Dort seien 225 Sprenggranaten und Munitionsreste mit einem Gesamtgewicht von 2,7 Tonnen geborgen worden. Allein die sichergestellte Explosivstoffmasse habe 220 Kilogramm gewogen, hieß es. Die Munition stamme aus dem 1. Weltkrieg und sei möglicherweise eine Hinterlassenschaft des damals dort stationierten Artillerie-Regiments.

«Auch wenn die kleinen Kampfmittel nur wenig Sprengstoff enthalten, so sind sie nicht minder gefährlich», mahnte der Minister bei Zufallsfunden zu Vorsicht. Bei unkontrollierter Explosion einer Pistolenpatrone sei mit schweren Verletzungen zu rechnen. Die Detonation einer kleinen Sprenggranate mit nur zehn Gramm Sprengladung führe in der Regel schon zu tödlichen Verletzungen.

Pegel verwies darauf, dass seit Jahresbeginn berechtigte Nutzer Auskünfte über kampfmittelbelastete Flächen über das Internet beantragen können. Nach ersten Erfahrungen werde das Angebot gut angenommen. Während eine zuvor schriftlich beantragte Prüfung meist mehrere Wochen gedauert habe, bekämen die Bürgerinnen und Bürger nun wesentlich schneller die benötigten Informationen und in der Verwaltung würden Kapazitäten für anderweitige Themen frei.

© dpa
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