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Verband gegen Aufhebung der Budgetobergrenze für Hausärzte

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Verdienstmöglichkeiten für Hausärzte verbessern und damit auch die Versorgung der Patienten. Der Verband der Ersatzkassen in MV ist skeptisch.
Hausarztpraxis
Ein Stethoskop liegt in der Praxis eines Hausarztes auf einem Tisch. © Stephan Jansen/dpa

Der Verband der Ersatzkassen (vdek) in Mecklenburg-Vorpommern hält die Pläne der Bundesregierung, die Budgetobergrenzen für Hausärzte aufzuheben für einen Irrweg. Der Grund hierfür sei, dass die Versorgung in ländlichen Regionen dadurch nicht gestärkt werde, jedoch die Kassenbeiträge massiv nach oben getrieben würden. «Um mehrere hundert Millionen Euro, so sagen erste Berechnungen voraus, dürften die jährlich anwachsenden Kosten für die Gesundheitsversorgung in Deutschland allein durch dieses Vorhaben steigen», erklärte die Leiterin der vdek-Landesvertretung, Kirsten Jüttner, in Schwerin.

Zwar werde mit dem vom Bundeskabinett jüngst beschlossenen Entwurf eines Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes das Ziel verfolgt, die ambulante Versorgung nachhaltig zu sichern. «Genau dies aber sehen wir gerade auch für Mecklenburg-Vorpommern nicht», sagte die Landesverbandschefin und warnte vor einem Systemwechsel zu Lasten der Versicherten. «Die Budgets in ihrer derzeitigen Form sind eine bewusst geschaffene, tragende Säule unseres solidarisch finanzierten Gesundheitssystems», betonte Jüttner.

Die Gesamtvergütung für Hausärzte werde zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommerns bislang jährlich neu vereinbart und an den veränderten Behandlungsbedarf angepasst. Das Budget liege für MV derzeit bei etwa 750 Millionen Euro.

Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geäußerte Erwartung, dass es mit einer Aufhebung der Budgetobergrenzen auch zu mehr Behandlungen komme, sei in Praxen, die bereits jetzt täglich voll sind, kaum realisierbar, sagte Jüttner. Nach ihren Angaben liegen Hausärztinnen und Hausärzte im ländlich geprägten Mecklenburg-Vorpommern mit durchschnittlich 4026 Behandlungsfällen für Kassenpatienten im Jahr um etwa 11 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Ein Behandlungsfall kann mehrere Konsultationen im Quartal umfassen.

Die Mediziner hätten zu Beginn des Jahres, als der Ersatzkassenverband eine Anhebung der Mindestsprechstundenzeiten für gesetzlich Versicherte zur Diskussion gestellt habe, unisono erklärt, keinerlei Kapazitäten mehr zu haben. Derzeit sind Ärzte verpflichtet, mindestens 25 Stunden pro Woche für Kassenpatienten da zu sein.

Um die medizinische Versorgung speziell im ländlichen Raum langfristig zu sichern, sprach sich Jüttner für die Schaffung effizienter und zugleich qualitätssichernder Strukturen aus. «Hier sind Kooperationsformen wie Regionale Gesundheitszentren, in denen ambulante und stationäre Leistungen sowie auch darüber hinaus gehende Angebote konzentriert sind, ein durch uns unterstützter Ansatz», erklärte sie.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung sind in Mecklenburg-Vorpommern etwa 100 der mehr als 1000 Hausarztstellen nicht besetzt. Die Lage droht sich allerdings deutlich zu verschärfen, weil in den kommenden Jahren zahlreiche Hausärztinnen und Hausärzte in Ruhestand gehen, ohne schon einen Nachfolger gefunden zu haben. In zwei Dritteln der 27 Planungsregionen drohe eine Unterversorgung, hieß es. 2022 waren laut KV in Mecklenburg-Vorpommern 922 Hausarztpraxen zugelassen. Zusätzlich sicherten 214 angestellte Mediziner die hausärztliche Versorgung. Nach Erhebungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zählt Mecklenburg-Vorpommern mit mehr als 70 Hausärzten je 100.000 Einwohner zu den Bundesländern mit der höchsten Arztdichte.

© dpa
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