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IHK wirbt für Schiffsrecyclingwerften im Norden

Weltweit werden jährlich etwa 700 Seeschiffe außer Dienst gestellt. Die alten Schiffe werden fast alle in Südasien recycelt. Dabei wäre Norddeutschland ein guter Standort, findet Rostocks IHK.
Abwrackwerften in Chittagong
Zahlreiche Schiffe liegen am 19.11.2017 vor der Hafeneinfahrt von Chittagong in Bangladesch auf Reede. © Kay Nietfeld/dpa/Archivbild

Norddeutschland ist nach Worten des Rostocker IHK-Präsidenten Klaus-Jürgen Strupp aufgrund der vorhandenen maritimen Infrastruktur prädestiniert, eine Vorreiterrolle für Schiffsrecycling einzunehmen. «Für Norddeutschland und die norddeutschen Werften kann das Schiffsrecycling eine enorme Chance darstellen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings liege aktuell keine der knapp 30 Abwrackwerften der EU in Deutschland, was insbesondere auf die sehr hohen Markteintrittsbarrieren für Schiffsrecyclingwerften in Deutschland zurückzuführen sei.

Im Gegensatz zu Deutschland würden etwa in Nachbarländern wie Dänemark, Belgien und den Niederlanden Zulassungen vergleichsweise schnell erwirkt, betonte Struck. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) werden 90 Prozent der jährlich ausgemusterten Schiffe in Südasien, vornehmlich in Pakistan, Bangladesch und Indien recycelt. Dort hingen tausende Arbeitsplätze in den Werften und im nachgelagerten Dienstleistungssektor von der Schiffsrecycling-Industrie ab.

Der Geschäftsbereichsleiter Innovation, Umwelt, Verkehr, Maritime Wirtschaft bei der IHK zu Rostock, Sven Olsen, verwies auf die EU Ship Recycling Resolution (EU-SRR), wonach Schiffe unter EU-Flagge nur auf EU-zugelassenen Werften recycelt werden. Die EU-Kommission veröffentliche regelmäßig eine Liste zugelassener Recyclingwerften. Allerdings sei die Anzahl der zertifizierten Abwrackwerften und die damit verbundene Kapazität nicht ausreichend, um das Recycling aller Altschiffe unter EU-Flagge zu gewährleisten.

Zudem werde mit Inkrafttreten des Honkong-Übereinkommens im Jahr 2025 der Bedarf an zertifizierten Abwrackwerften noch weiter zunehmen. Dadurch steige die Wettbewerbsfähigkeit von Abwrackwerften in der EU. Das Hongkong-Abkommen sieht vor, dass Abwrackwerften umfassend auf Arbeitssicherheit und Umweltschutz von unabhängigen Klassifizierungsgesellschaften zertifiziert werden.

Nach VDR-Angaben ist der aus den Schiffen gewonnene Gebrauchtstahl ein geschätzter Rohstoff. Allein in Bangladesch deckten die Recyclingwerften geschätzte 80 Prozent des Stahl-Rohstoffbedarfs des gesamten Landes. IHK-Experte Olsen gab zudem zu bedenken, dass gerade für CO2-arm produzierten «grünen» Stahl ein hoher Anteil Stahlschrott erforderlich sei.

© dpa
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