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Brände zweier Windräder verursachen Millionenschäden

Gleich zwei Windräder geraten an einem Nachmittag in Mecklenburg-Vorpommern in Brand. Eine absolute Ausnahme, sagt ein Experte. Doch ein Windpark ist schon zum dritten Mal betroffen.
Windrad bei Greifswald in Brand geraten
Das Maschinenhaus einer Windkraftanlage bei Greifswald ist von einem Brand zerstört. © Stefan Sauer/dpa

Die Brände gleich zweier Windkraftanlagen in Mecklenburg-Vorpommern binnen eines Nachmittags haben Millionenschäden verursacht. Nach dem Brand eines Windrades bei Greifswald am Dienstag geht die Betreiberfirma nach eigenen Angaben von einem Schaden von etwa 2,5 Millionen Euro aus - wenn Turm und Fundament stehen bleiben können. Der Brand eines Windrades bei Demmin - ebenfalls am Dienstag - hat laut Polizei einen Schaden von etwa 1,5 Millionen Euro zur Folge.

In beiden Fällen geht man von einem technischen Defekt als Ursache aus. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr konnte die Gondeln nur kontrolliert abbrennen lassen.

Bei Demmin handelt es sich bereits um den dritten derartigen Vorfall im dortigen Windpark. In dem Park bei Sarow habe es auch schon 2022 und 2015 gebrannt, sagte am Mittwoch Thomas Gebel, Amtswehrführer des Amtes Demmin-Land.

Nach früheren Angaben handelt es sich um einen Windpark mit zwölf Anlagen. 2022 war demnach ein Maschinenhaus nach einem technischen Defekt kontrolliert abgebrannt. Schon 2015 war ein Maschinenhaus ausgebrannt, damals soll ein Blitz dort eingeschlagen sein.

Bei Greifswald befanden sich kurz vor dem Vollbrand des Maschinenhauses noch Monteure im Turm. Sie seien per Fahrstuhl hochgefahren, sagte am Mittwoch der zuständige Betriebsführer Kristian Brunck der Deutschen Presse-Agentur. Demnach rochen die Arbeiter etwas, kehrten um und alarmierten die Feuerwehr.

Die Anlage war laut Brunck nicht am Netz. Sie habe nach der Behebung von Fehlermeldungen wieder kurz davor gestanden, in Betrieb zu gehen. Gutachter beschäftigten sich jetzt mit dem Vorfall.

Die Anlage habe eine Nabenhöhe von 94 Metern und eine Leistung von drei Megawatt. Sie sei im Zuge einer Modernisierung des dortigen Windparks zusammen mit fünf weiteren Anlagen Ende 2015 und Anfang 2016 aufgebaut worden. Zu dem Park gehörten demnach noch drei ältere Anlagen von 2001.

Derartige Brände sind nach Aussage des Wirtschaftsingenieurs Robert Vogt die Ausnahme. «Das passiert glücklicherweise extrem selten», sagte das Vorstandsmitglied des Windenergie-Netzwerks MV, am Mittwoch. Gerade moderne Anlagen etwa ab 2010 und damit die meisten in MV hätten automatisierte Erkennungssysteme und in bestimmten Bereichen auch Löschsysteme.

Bei modernen Anlagen befinde sich das Maschinenhaus 100 oder 150 Meter über dem Boden, erklärte Vogt. Da werde nicht gelöscht. «Da muss man sich keine Illusion machen.» Die Feuerwehren im Land wüssten, wie damit umzugehen sei. «Da wird dann einfach nur gesichert, abgesperrt.» Das sei für Hersteller und Betreiber sehr misslich, weil es sich um Millionenschäden handle. Der Bevölkerung und der Umwelt passiere dabei hingegen wenig.

In den zurückliegenden Jahren habe sich beim Brandschutz viel getan. In der Nähe von Wäldern oder Straßen etwa verfügten moderne Windräder über Löschanlagen. Am Ende könne aber immer etwas passieren, etwa auch durch Blitzeinschlag.

Anlagen mit ausgebrannten Gondeln müssten abgebaut und mindestens die Maschinenhäuser und Flügel erneuert werden. «Ob der Turm stehen bleiben kann, das muss dann sicherlich im Einzelfall bewertet werden», sagte Vogt.

Im März 2023 brannte ein Windrad im Landkreis Rostock bei Wokrent. Im Oktober 2022 brannte eine Anlage in Brandenburg bei Wittstock/Dosse nahe der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern.

Windkraftanlagen schalten sich nach Aussage Vogts bisweilen bei starkem Wind ab, da sonst zu viel Strom in die Netze gelangen würde, die dafür nicht ausgelegt seien. «Wenn der Wind dann irgendwann nachher auch über 100 Stundenkilometer geht, dann kommen wir tatsächlich in Bereiche, wo die Anlagen aus Selbstschutz abgeschaltet werden.» Sie gingen dann in eine Art Fahnenstellung. Die Flügel würden aus dem Wind gedreht, so dass dieser hindurch blase.

© dpa
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