Die Waffensammlung des Hessischen Landeskriminalamtes (LKA) umfasst derzeit rund 5000 Gegenstände, die für Arbeits-, Vergleichs- und Lehrmittelzwecke bereitgehalten werden. Zu der Sammlung zählen Schusswaffen, Hieb- und Stoßwaffen wie etwa Messer und Schlagstöcke, Armbrüste oder auch Zubehör, wie ein LKA-Sprecher auf dpa-Anfrage in Wiesbaden erläuterte. Mit diesen Vergleichsobjekten sollen unter anderem Waffenmodelle sichergestellter oder lediglich auf Fotos gezeigter Waffen oder Waffenteile bestimmt werden. Ein Direktvergleich von Sammlungswaffen mit sichergestellten Waffen dient dazu, möglichen Manipulationen auf die Spur zu kommen.
Wie das LKA weiter erläuterte, werden in manchen Fällen Waffenteile aus Sammlungswaffen dazu benutzt, um mit sichergestellten unvollständigen Waffen schießen zu können. Das sei Teil der Ermittlungsarbeit. Außerdem dient die Waffensammlung der Schulung von Polizeibeamten und der Unterstützung von Dienststellen, etwa bei Scheingeschäften.
Die Waffen stammten überwiegend aus Sicherstellungen, teilte das LKA mit. Ausgesonderte Gegenstände aus der Sammlung werden zum hessischen Polizeipräsidium für Technik (HPT) gesandt. «Dieses führt die Waffen der Vernichtung zu oder leitet sie in Einzelfällen an andere Strafverfolgungsbehörden beziehungsweise deren Waffensammlungen weiter», so das LKA.
Seit dem Aufbau der hessischen Waffensammlung im Jahr 2019 seien daraus 1163 Gegenstände vernichtet oder an andere Behörden abgetreten worden. Im selben Zeitraum vernichtete das HPT insgesamt mehr als 3000 Waffen, überwiegend aus Sicherstellungen.
Die Landeskriminalämter in Deutschland verfügen über umfangreiche Waffensammlungen mit Tausenden Waffen und Hunderten Kilogramm an Munition, die für die Kriminaltechnik und Ausbildung genutzt werden. Der Umfang und die Nutzung dieser Sammlungen variieren jedoch stark zwischen den Bundesländern, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt. Im vergangenen Monat hatte das Innenministerium in Sachsen-Anhalt mitgeteilt, dass es beim dortigen LKA seit 2019 Fehler bei der Übernahme von Waffen und Munition in die Vergleichswaffensammlung gegeben hatte.