Wenige Tage vor der EU-Wahl hat sich Hessens AfD-Fraktionschef Robert Lambrou erneut von dem umstrittenen AfD-Europakandidaten Maximilian Krah distanziert. «Wir haben sicherlich bei der Auswahl der Spitzenplätze dieses Mal kein so gutes Händchen gehabt», sagte Lambrou am Donnerstag im Sommerinterview von «17:30 Sat 1 live», dem Regionalprogramm für Hessen und Rheinland-Pfalz.
Im Zusammenhang mit Krahs umstrittenen Aussagen zur SS betonte der hessische AfD-Fraktionsvorsitzende, die SS sei eine verbrecherische Organisation gewesen. Krah habe es versäumt, dies im Interview mit der italienischen Zeitung «La Repubblica» klar zu sagen. Die AfD habe daraus Konsequenzen gezogen.
Die Parteispitze hatte Krah am 22. Mai wegen seines Interviews ein Auftrittsverbot im Wahlkampf erteilt. Der Sachse stand aber schon vorher unter Druck, unter anderem wegen einer Spionageaffäre um einen Mitarbeiter und wegen seiner Nähe zu Russland und China.
Auch AfD-EU-Kandidat Petr Bystron war wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken in die Schlagzeilen geraten. Die Europawahl ist an diesem Sonntag (9. Juni).