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Rektor: Nach Digitalpakt müssen weitere Schritte kommen

Die Politik macht munter Vorschläge für mehr KI an Schulen. Doch wie sieht die Praxis aus? Sind Klassen technisch gut ausgestattet und Lehrkräfte ausreichend geschult? Ein Thema bei der Learntec.
Digitalisierung am Otto-Hahn-Gymnasium Nagold
Ein Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums programmiert in einem Klassenzimmer an einem Laptop. © Silas Stein/dpa

Nach dem Auslaufen eines milliardenschweren Förderprogramms zur Digitalisierung von Schulen müssen nach Ansicht eines Experten dringend weitere Schritte folgen. «Es ist bei weitem noch nicht so, dass wir sagen können, die Schulen sind digital gut aufgestellt», sagte Micha Pallesche vom Kongresskomitee der Fachmesse Learntec zum digitalen Lernen. Der Digitalpakt habe geholfen, um die Schulen technisch auszustatten. «Die Technologie ist da, jetzt geht es an die Arbeit», sagte der Schulleiter der Ernst-Reuter-Schule Karlsruhe - einer von Deutschlands sogenannten Smart Schools.

Mehr als nur Technik: Pädagogische Konzepte im Fokus

Nun müssten die Schulen aber weiter mit moderner Technik versorgt sowie Lehrerinnen und Lehrer im Umgang damit geschult werden. Es gehe unter anderem darum, wie man Lehr- und Lernkonzepte mit den neuen Möglichkeiten gestaltet, um zukunftsorientiertes Lernen, sagte er. «Man kann nicht eine Tafel durch eine digitale Tafel ersetzen, aber das Gleiche machen.»

Viele Schulen hätten das Geld aus dem Digitalpakt genutzt, um ans Glasfasernetz angeschlossen zu werden oder Tablets zu besorgen. Doch die Halbwertszeit solcher Geräte sei kurz, teils seien sie schon drei bis fünf Jahre alt. Die Ausstattung sei ein Riesenthema.

Zudem bräuchten Lehrkräfte Schulungen etwa zum Umgang mit Aufgaben, die Schülerinnen und Schüler zu Hause - und dort gegebenenfalls mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) - lösen sowie zu rechtlichen Fragen, sagte Pallesche. «Lehrkräfte sind oft auf sich alleine gestellt.» Es brauche aber rechtssichere Lösungen. «Das steckt echt noch in den Anfängen.»

Südwesten auf gutem Weg

Baden-Württemberg ist aus Sicht des Fachmanns prinzipiell gut aufgestellt. Das Landesmedienzentrum habe relativ früh gute Angebote geschaffen. Und das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung biete Fortbildungen an. «Baden-Württemberg ist ganz gut auf dem Weg», sagte Pallesche. Es gebe regional aber große Unterschiede etwa bei der technischen Ausstattung. Auch sei er neulich in Singapur gewesen. So in der Breite wie dort seien die Schulen hierzulande nicht aufgestellt. Da seien eher Ansätze da.

So ermögliche Baden-Württemberg etwa den Einsatz von «fAIrchat», einem Chatbot auf Basis von ChatGPT. Dieser sei aber in die Lernmanagementplattform Moodle eingebunden, und nicht alle Schulen seien an Moodle angeschlossen, erklärte Pallesche. Sachsen-Anhalt wiederum habe als erstes Bundesland begonnen, mit dem webbasierten Feedback-Tool fiete.ai zu arbeiten, das auf Basis des Sprachmodells ChatGPT Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler vor allem bei textbasierten Aufgaben unterstützt.

Neuer Digitalpakt notwendig

Um die Herausforderungen zu bewältigen, brauche es dringend einen «Digitalpakt 2.0», sagte Pallesche. Auch die Bundesländer fordern eine Fortsetzung des Programms, dass im Zuge der Corona-Pandemie auf 6,5 Milliarden Euro aufgestockt worden war und im Mai auslief. Mit dem Geld sollten zum Beispiel schuleigenes WLAN aufgebaut oder interaktive Tafeln, Tablets, Laptops und Co. gekauft werden. Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung angekündigt, mit den Ländern ein Anschlussprogramm mit einer Laufzeit bis 2030 auf den Weg zu bringen. Grundsätzlich sind Schulen Ländersache.

Bei der Learntec in der Messe Karlsruhe in Rheinstetten soll es vom 4. bis 6. Juni laut einer Sprecherin auch um den «Digitalpakt 2.0» gehen und darum, wie die digitale Transformation an Schulen gelingen kann. Darüber hinaus wolle die Fachmesse Einblicke in die Themen Lernen mit KI, sozialen Robotern und «Extended Reality» (Erweiterte Realität/XR) geben, also kombinierte reale und virtuelle Umgebungen sowie Mensch-Maschine-Interaktionen.

Künstliche Intelligenz als Diagnosetool

Die Stärken der KI sind Pallesche zufolge derzeit vor allem die Diagnostik, wo die individuellen Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler liegen, und in passgenauen Angeboten im zweiten Schritt. «Das kann KI teilweise schneller und besser als Lehrkräfte», sagte der Rektor. Es gebe aber auch bekannte Grenzen und Probleme. Ein Beispiel sei die Informationskompetenz - also beispielsweise, wie man gute und verlässliche Quellen erkennt.

© dpa
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