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Jahrhunderthochwasser droht im Osten Baden-Württembergs

Der Deutsche Wetterdienst und die Hochwasservorhersagezentrale warnen vor großen Wassermengen. Eine Region im Südwesten könnte besonders betroffen sein.
Wetter in Baden-Württemberg
Eine Spaziergängerin in Gummistiefeln läuft im Regen auf einem überfluteten Radweg. © Thomas Warnack/dpa

Durch teilweise extremen Dauerregen sind Experten zufolge Jahrhunderthochwasser im Osten Baden-Württembergs möglich. Die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) geht einer Hydrologin zufolge davon aus, dass die Hochwasser in der Nacht von Freitag auf Samstag ihr Maximum erreichen. Denkbar seien Hochwasser, wie sie nur einmal in 100 Jahren zu erwarten sind, insbesondere in den Donau- und Bodenseezuflüssen der Region Oberschwaben. Das betreffe etwa die Bodenseezuflüsse Schussen und Argen sowie die Donauzuflüsse Riss und Rot. Auch in der Region Ostalb werde teilweise vor sehr großem Hochwasser gewarnt, sagte die Hydrologin am Freitagnachmittag.

Pegelhöchstwerte am Samstag - Schwierige Prognosen

Wie groß die Hochwasser genau ausfallen, lasse sich jetzt noch nicht schätzen, erklärte sie. Es komme auf den tatsächlichen Niederschlag an. Es sei damit zu rechnen, dass die Pegelstände auf einem sehr hohen Niveau bleiben, nachdem sie ihr Maximum erreicht haben.

Bei 50- oder 100-jährlichen Hochwassern ist die Lage der HVZ-Hydrologin zufolge dramatischer, weil auch Ortschaften und Siedlungen von den Überschwemmungen betroffen sein können. Die Gefahr komme zum einen aus Flüssen und zum anderen durch den Oberflächenabfluss, erklärte die Hydrologin. Hochwasser und Überschwemmungen könnten grundsätzlich auf zwei Arten entstehen. Demnach treten entweder Flüsse durch ergiebigen Niederschlag über die Ufer oder es kommt durch Starkregen oberflächlich an einzelnen Punkten zu großen Wassermassen. Durch die aktuell vorhergesagten Niederschlagsmengen könne beides auftreten.

Mit großen Hochwassern ist der HVZ zufolge neben den Donau- und Bodenseezuflüssen auch in den östlichen Neckarzuflüssen wie Erms, Fils, Rems und Kocher zu rechnen. Im Verlauf von Samstag auf Sonntag können sich demnach große Hochwasser an den Neckarpegeln Gundelsheim und Heidelberg ausbilden. Zudem sei ein zwei- bis zehnjährliches Hochwasser am Hochrhein und am Oberrhein am Pegel Maxau in Karlsruhe möglich.

Auch im bayerischen Schwaben zeichnet sich eine dramatische Nacht ab: Wegen des extremen Dauerregens und der erwarteten Hochwasserlage ist im Landkreis Günzburg am Freitagabend der Katastrophenfall ausgerufen worden. Es gehe darum, die potenziell betroffenen Städte und Gemeinden besser unterstützen zu können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes.

DWD ruft höchste Warnstufe aus

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rief am Freitag wegen extrem ergiebigen Dauerregens die höchste Warnstufe aus. «Da fällt quasi eine Monatsmenge Regen innerhalb von zwei Tagen», sagte ein DWD-Meteorologe am Freitagnachmittag. «Es ist vergleichbar mit den Regenmengen, die vor Kurzem im Saarland herunterkamen.» Am stärksten sind dem Meteorologen zufolge die Regionen Oberschwaben und Ostalb betroffen. So werden in Ravensburg etwa Niederschlagsmengen zwischen 60 und 100 Liter pro Quadratmeter erwartet. Im südlichen Oberschwaben sowie auf der Ostalb können demnach sogar extreme Regensummen von bis zu 150 Liter pro Quadratmeter erreicht werden.

Kommunen bereiten sich vor

Die Stadt Mannheim erwartet laut Mitteilung einen Pegelstand von etwa 7,50 Meter am Sonntag, am Freitagmittag war er demnach noch bei 4,60 Meter. Zufahrten zu Rhein und Neckar würden gesperrt. Auch die Stadt Heidelberg rechnet laut Mitteilung mit einem Anstieg des Pegelstands im Neckar auf eine Höhe zwischen 4,50 und 5 Metern. Auch dort würden unter anderem Umleitungen eingerichtet und Sandsäcke an Anwohner ausgegeben. Das bayerische Leipheim (Landkreis Günzburg) an der Grenze zu Baden-Württemberg geht nach eigenen Angaben für die kommenden Tage von einem hundertjährigen Hochwasser aus. Das Donau-Wasserwerk sei sicherheitshalber am Freitag abgeschaltet worden. Die Wasserversorgung erfolge über ein anderes Wasserwerk, teilte Bürgermeister Christian Konrad mit.

© dpa
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