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Wiesersarter rettet Not-Staffel - Podestplatz für Biathleten

Krankheitsbedingt schicken die deutschen Biathletinnen nur eine Not-Staffel an den Start. Die Corona-Sorgen bleiben. Für die Männer reicht es in Hochfilzen zum Sprung aufs Podest.
Biathlon-Weltcup
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Am Ende des verrücktesten Tags ihrer Biathlonkarriere rang Marion Wiesensarter erschöpft nach Luft. Erst am Sonntagmorgen war die 28-Jährige in größter Not zum Weltcup nach Hochfilzen geeilt, um Stunden später mit dem allerletzten Aufgebot in der Frauenstaffel immerhin noch Platz fünf zu schaffen.

Corona-Fälle und andere Infektionen hatten die Skijägerinnen derart stark dezimiert, dass ein Start ohne Wiesersarter gar nicht möglich gewesen wäre. Mit weniger personellen Problemen schafften die Männer zuvor als Staffel-Dritte das beste deutsche Ergebnis im Pillerseetal. In den Einzelrennen gab es nach dem sensationellen Saisonstart jedoch nichts zu holen.

«Heute nach dem Aufstehen hat der Trainer angerufen und gesagt: Marion, du musst jetzt los», sagte Wiesensarter. Weil am Samstag auch noch ihr Auto kaputtgegangen war, mussten sie ihre Eltern aus der bayerischen Heimat rund eine Stunde zu dem unverhofften Einsatz nach Tirol fahren. «Ich habe gar nicht so viel nachdenken können, ich habe meine Tasche gepackt und war schon sehr aufgeregt», sagte Wiesensarter. Nur einen Nachlader benötigte sie und hielt die Staffel gut im Rennen. Weitere Einsätze im Weltcup sind zunächst nicht geplant, die Bayerin startet in dieser Saison nur um drittklassigen Deutschlandpokal.

Krankheitswelle im Team

Weil Sophia Schneider kurzfristig wegen eines Infekts ausgefallen war und zuvor schon Franziska Preuß und Hanna Kebinger wegen der Folgen einer Corona-Infektion passen mussten, waren nur noch drei fitte Skijägerinnen in Hochfilzen verfügbar. Gemeinsam mit Selina Grotian, Janina Hettich-Walz und Vanessa Voigt gelang Wiesensarter ein ordentlicher Auftritt beim Sieg Norwegens. «Ich bin stolz auf uns», sagte Voigt.

Wiesensarter war am Samstagabend vorgewarnt worden, hatte selbst aber zunächst nicht damit gerechnet, tatsächlich eingesetzt zu werden. Sie war zuvor zuletzt im Januar 2022 im Weltcup dabei gewesen und hatte als 63. im Sprint von Ruhpolding nicht überzeugen können. Andere Sportlerinnen standen Trainer Kristian Mehringer nicht zur Verfügung, da sich das deutsche Team im zweitklassigen IBU-Cup gerade in Skandinavien befindet.

Die Männer schafften es zuvor nach recht schwachen Einzelrennen - Doll war als Zehnter am Samstag in der Verfolgung noch der beste Deutsche - doch noch auf das Podium. «Es fühlt sich heute fast wie ein Sieg an. Es freut mich richtig, dass wir es jetzt wieder auf das Podest geschafft haben», sagte Schlussläufer Doll. Gemeinsam mit David Zobel, Johannes Kühn und Philipp Nawrath reihte sich das Quartett über 4 x 7,5 Kilometer hinter Sieger Norwegen und Frankreich ein - das war so nicht geplant.

Startläufer Zobel hadert

«Wir hatten das Ziel, die Norweger und Franzosen zu schlagen, dann habe ich aber leider großen Mist gebaut», sagte Startläufer Zobel. Er leistete sich eine Strafrunde, weitere neun Nachlader sorgten zudem dafür, dass es nicht für ganz vorn reichte. «Der Fehler wurmt mich sehr. Ich hatte großes Glück, dass die anderen mich gerettet haben», sagte Zobel. Bereits zum Saisonauftakt in Schweden war das Team in Östersund Dritter geworden.

Auch Philipp Nawrath zeigte wieder eine ganze starke Leistung. Der 30-jährige Bayer war als Gesamtweltcup-Führender nach Österreich gereist, musste das Gelbe Trikot nach Platz 34 im Sprint aber am Freitag wieder abgeben. Im Team beeindruckte er nun genau wie Doll wieder mit Schnellfeuereinlagen am Schießstand.

Mit den Ergebnissen der Einzelrennen war Sportdirektor Felix Bitterling unweit der deutschen Grenze nicht zufrieden, bei den Frauen verpasste Vanessa Voigt als Beste in der Verfolgung auf Rang 14 die Top Ten. «Wir sind sicher nicht happy, aber man muss die Kirche im Dorf lassen», sagte Bitterling. Zum Auftakt in Östersund hatte es zehn Podestplätze in zehn Rennen gegeben. «Wir haben nicht gedacht, dass es so weitergeht», sagte Zobel.

© dpa ⁄ Thomas Wolfer und Maximilan Wendl, dpa
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