Nach unruhigen Jahren sieht der scheidende Weltverbandspräsident Klaus Schormann den Modernen Fünfkampf gut aufgestellt und bis mindestens Brisbane 2032 im olympischen Programm. «Seit 30 Jahren bekommen wir die Frage gestellt, ob wir im Programm bleiben. Wir können sagen, was wir gemacht haben, war immer zeitgemäß, modern und umweltfreundlich», sagte Schormann der Deutschen Presse-Agentur. «Und deshalb sehen wir auch eine klare Zukunft über Los Angeles hinaus bis 2032, gerade weil Australien ein sehr modernes Land ist.»
In Paris wird der Moderne Fünfkampf letztmals bei Olympia mit dem umstrittenen Reiten als Teildisziplin ausgetragen, die im kommenden Jahr durch den Hindernisparcours Obstacle ersetzt wird. Bei den Sommerspielen von Tokio 2021 waren Vorwürfe von Tierquälerei erhoben worden, nachdem die Berlinerin Annika Zillekens, damals noch unter dem Namen Schleu, ihr Pferd unter Einsatz von Gerte und Sporen zum Springen zu bewegen versucht hatte. Nur das Aus des Reitens sicherte der Sportart die Aufnahme ins Programm der Spiele von Los Angeles 2028.
Schormann: «87 Prozent Zustimmung sind eine klare Aussage»
Das Ende des bereits vor den Tokio-Spielen umstrittenen Reitens erhöht laut Schormann die Zugangsmöglichkeiten zu der Sportart. Ein Obstacle-Parcours sei kostengünstig und könne überall auf der Welt aufgebaut werden. Es sei ein «großer Hurra-Schrei beim Kongress» gewesen. «Die 87 Prozent Zustimmung sind eine klare Aussage», sagte der 78-Jährige.
Für Schormann werden es die letzten Spiele als Präsident des Weltverbandes UIPM. Nach 31 Jahren Amtszeit wird der Niedersachse sich beim Kongress im November nicht mehr zur Wahl stellen. Künftig wird er als Ehrenpräsident fungieren und weiter aktiv sein. «Das ist mein Sport, das ist meine Seele, das ist völlig klar», sagte Schormann.
Eine Wiederholung einer solchen Ära wird es nicht geben. UIPM-Generalsekretärin Shiny Fang bestätigte eine entsprechende Änderung der Statuten. «In Zukunft wird es nur noch drei Amtszeiten geben», sagte die frühere Synchronschwimmerin.