Drei Jahre nach dem Eklat von Tokio und vielen Debatten ist die Moderne Fünfkämpferin Annika Zillekens «total froh», dass es nun bei den Sommerspielen in Paris wieder um Sport gehe. Die Berlinerin hatte 2021 für Aufsehen gesorgt, als sie ein völlig überfordertes Pferd mit der Gerte schlug und im Anschluss teils extrem angefeindet wurde. «Ich wollte mit Olympia meinen Frieden schließen», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur nach dem ihrem ersten Auftritt in Paris, der Platzierungsrunde im Fechten.
Die 34-Jährige bestreitet ihre letzten Spiele. Danach wird sie keinen Leistungssport mehr betreiben, sondern als Lehrerin arbeiten. «Ich wollte auf gar keinen Fall mit dem Tokio-Erlebnis aufhören», schilderte sie. Ein versöhnliches Karriereende wird es für Zillekens, «wenn nicht nur ich, sondern wir alle schöne Ritte zeigen können und in Versailles eine schöne Abschlussparty haben».
«Gut gewappnet» für Reiten
Das erste Fechten in Paris lief für sie und Teamkollegin Rebecca Langrehr eher mittelmäßig. «Aber ich weiß, dass ich noch eine Chance habe, ins Finale zu kommen. Ich muss alles geben.» In der Fechthalle im Norden von Paris habe sie noch nicht an Tokio denken müssen, schilderte Zillekens. Anders sei das im olympischen Dorf, wo sie sich selbst aber zu intensive Erinnerungen an 2021 verbiete, um fokussiert zu bleiben.
Am Samstag steht für die Fünfkämpferinnen im Schlossgarten von Versailles das Halbfinale an mit den fünf Sportarten Fechten, Schwimmen, Laufen, Schießen und Reiten. «Wie es dann wirklich unter dem absoluten Druck aussieht, wenn ich zum olympischen Reiten komme, das weiß ich nicht. Aber ich fühle mich gut gewappnet», sagte Zillekens.
Reiten letztmals im olympischen Fünfkampf
Nach dem Vorfall in Japan, in dessen Folge ein Verfahren wegen Tierquälerei gegen Zillekens und auch die Bundestrainerin Kim Raisner wieder eingestellt wurde, wird Reiten ein letztes Mal bei Olympia Teil des Modernen Fünfkampfes sein. 2028 in Los Angeles wird die Teildisziplin durch einen Hindernislauf ersetzt.