Marvin Dogue und Fabian Liebig haben bei den Olympischen Spielen Medaillen im Modernen Fünfkampf verpasst. Dogue kam im Finale auf Platz acht, sein Potsdamer Trainingspartner und Kumpel Liebig landete auf dem zwölften Rang. Am Ende fehlten Dogue 16 Sekunden zum ersten Edelmetall eines männlichen deutschen Fünfkämpfers in der Nachkriegszeit.
Statt der Deutschen jubelten auf der spektakulären Anlage vor dem Schloss Versailles der neue Olympiasieger Ahmed Elgendy aus Ägypten, der Japaner Taishu Sato auf dem Silberrang und Giorgio Malan aus Italien als Dritter.
Entscheidender Rückstand beim Schwimmen
Nachdem am Morgen die Teamkolleginnen Annika Zillekens und Rebecca Langrehr Dramen beim Reiten erlebt und das Finale verpasst hatten, lag vor allem Dogue lange in aussichtsreicher Position. Beim Springreiten hatte er einen Abwurf, der einen Abzug von sieben Sekunden bedeutete - den entscheidenden Rückstand handelte er sich aber beim Schwimmen ein. Beim finalen Laser-Run, einem 3000-Meter-Lauf inklusive vier Schießeinlagen, konnten er und Liebig nicht mehr zur Spitze aufschließen.
Die zwei hätten für die erste deutsche Medaille bei Sommerspielen nach Lena Schöneborns Gold 2008 in Peking sorgen können. Es wäre auch ein versöhnlicher Abschluss gewesen eines davor so bitteren deutschen Fünfkampftages in Versailles.
Reit-Drama bei den Frauen
Am Vormittag hatte Zillekens durch einen groben Patzer beim Reiten ihre Chance auf die Finalteilnahme verspielt. Vor allem war die Verweigerung ihres Pferdes auf dem Parcours ein bitteres Déjà-vu zu Tokio 2021: Damals kam ihr Pferd überhaupt nicht mit der Situation klar und verweigerte gleich mehrmals. Die Bilder, wie Zillekens - damals noch unter dem Namen Schleu - unter Tränen mit der Gerte auf das Tier schlägt, gingen um die Welt und sorgten für große Empörung.
Teamkollegin Langrehr konnte in Versailles gar nicht erst zum Springreiten antreten, weil das ihr zugeloste Pferd beim Abreiten stürzte und aus dem Wettkampf genommen wurde.