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Provenienzforschung im Eichsfeld

Wochenlang nahmen Forscherinnen Museumsbestände im Eichsfeld nach Hinweisen auf NS-Raubgut unter die Lupe. Nach den ersten Prüfungen herrscht Erleichterung.
Provenienzforschung
Ein Ausstellungsraum im Literaturmuseums «Theodor Storm». © Claudia Götze/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Provenienzforscherinnen haben die Sammlungen des Literaturmuseums und des Eichsfeldmuseums in Heiligenstadt auf potenzielles NS-Raubgut hin gesichtet. Erste Recherchen ergaben, dass es im Literaturmuseum «Theodor Storm» rund 1000 Objekte gibt, die vor 1945 entstanden sind, wie der Museumsverband Thüringen am Donnerstag mitteilte. Bei der kursorischen Prüfung an rund 150 ausgewählten Objekten seien aber keine eindeutigen Indizien auf Raubgut festgestellt worden.

Dennoch bestehe weiterer Forschungsbedarf. Das betreffe verschiedene Inschriften, Widmungen und Exlibris, also Bucheignerzeichen, in den Büchern, die eingehender studiert werden müssten, hieß es.

Beim Eichsfeldmuseum in Heiligenstadt belegte eine erste Prüfung, dass 463 Objekte zwischen 1933 und 1945 in den Besitz des Hauses gelangten. Bei dem Großteil sei die Herkunft und Art der Erwerbung noch nicht eindeutig geklärt, hieß es vom Museumsverband. Auch hier seien weitere Forschungen nötig.

Das betreffe insbesondere die Waffen und Gegenstände von vermutlich NS-Verfolgten, hieß es weiter. So seien beispielsweise zwei Fragmente einer Thora-Rolle in den 1960er Jahren in das Museum gelangt. Ein Thora-Fragment wurde bereits 1989 restituiert und an die Jüdische Landesgemeinde Thüringen übergeben, das andere befindet sich noch im Museum.

Die beiden Erstchecks hätten zudem wertvolle Erkenntnisse zum jüdischen Leben, zur Schoah sowie zur Zwangsarbeit und Verfolgung durch das NS-Regime im Eichsfeld gebracht. Dieses neu erworbene Wissen solle künftig in die Dauerausstellungen der beiden Museen einfließen. «Für viele Museumsobjekte haben wir nun Antworten zu den historischen Zusammenhängen ihrer Herkunft», erklärte Gideon Haut, Direktor der städtischen Museen Heilbad Heiligenstadt. Dass sich in vielen Fällen die Verdachtsmomente nicht erhärtet hätten, bedeute auch eine gewisse Erleichterung für die Mitarbeitenden.

© dpa
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