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NS-Raubkunst? Museum stellt verdächtige Objekte aus

Hatte ein Gemälde einen jüdischen Vorbesitzer? Woher stammt der Chanukka-Leuchter? In Hanau gehen Museumsexperten diesen Fragen nach. Erste Ergebnisse ihrer Arbeit sind in einer Ausstellung zu sehen.
Ausstellung mögliche NS-Raubkunst
Eine Person betrachtet im Historischen Museum Hanau die Werkstattausstellung «Objekten auf der Spur - Einblicke in die Provenienzforschung». © Michael Bauer/dpa

Befinden sich in den Sammlungen der Städtischen Museen Hanau Gegenstände, die während der NS-Zeit ihren rechtmäßigen Eigentümern geraubt wurden? Mit einem sogenannten Erstcheck geht der Museumsverband Hessen seit Anfang März dieser Frage nach - wie auch im Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld (Kreis Fulda) und im Wolfgang-Bonhage-Museum in Korbach (Waldeck-Frankenberg). Verdächtige oder bereits überprüfte Kunstwerke aus der Hanauer Sammlung werden noch bis zum September in der Werkstattausstellung «Den Objekten auf der Spur - Einblicke in die Provenienzforschung» im Schloss Philippsruhe ausgestellt.

Provenienzforschung ist ein Teilgebiet der Kunstgeschichte und erforscht die Herkunft von Kunstwerken, erfahren die Besucher der Ausstellung. Am Anfang der Detektivarbeit steht meist der Blick in die Inventarliste und die Prüfung, wie die Gegenstände in die musealen Sammlungen gekommen sind. Geleitet wird der auf fünf Monate angelegte Erstcheck in Hanau von der Provenienzforscherin Jennifer Chrost.

Zu sehen sind in der Hanauer Ausstellung unter anderem jüdische Kunstwerke wie Chanukka-Leuchter, ein Tora-Stab und ein Besamimtürmchen, in dem duftende Gewürze aufbewahrt wurden. Es gehören aber auch Alltagsgegenstände wie Löffel und Zuckerzangen aus Silber dazu, bei denen es sich möglicherweise um Zwangsabgaben aus der jüdischen Bevölkerung handelt.

Nicht erhärtet hat sich der Verdacht dagegen bei einem ebenfalls ausgestellten Aquarell, das die Stadt Hanau 1943 bei einem Frankfurter Kunsthändler gekauft hatte. Dieser war Mitglied der NSDAP und bot in seinem Kunsthaus zahlreiche geraubte jüdische Sammlungen an. Nach Angaben des Museums bestätigte sich der Anfangsverdacht in diesem Fall aber ebenso wenig wie bei einem Ölgemälde, das die Stadt ebenfalls 1943 von demselben Kunsthändler erworben hat. In beiden Fällen wurden beim Erstcheck anhand des Auktionskatalogs nicht-jüdische Vorbesitzerinnen ermittelt.

© dpa
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