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Museum gibt NS-Raubkunst an Erben in den USA zurück

Auf der Flucht vor dem NS-Regime wurden Juden nicht nur ihrer Heimat beraubt, auch ihr Eigentum wurde versteigert - darunter viele Kunstschätze. Jetzt konnte ein Buddha-Kopf zurückgegeben werden.
MARKK-Museum gibt NS-Raubkunst an Erben in USA zurück
Ein Kameramann filmt einen Buddha-Kopf aus Marmor in einem Raum des Museums am Rothenbaum (MARKK). © Marcus Brandt/dpa

Nach 83 Jahren hat das Museum am Rothenbaum (MARKK) ein während der NS-Zeit beschlagnahmtes Kunstwerk an die rechtmäßigen Erben zurückgegeben. Der Buddha-Kopf aus Marmor stammt aus dem Besitz der Berliner Kunstsammlerin Johanna Ploschitzki, die 1939 in die USA emigrierte, teilte das Museum am Montag mit. Ihre zur Verschiffung bestimmten Besitztümer wurden 1941 im Hamburger Hafen von der Geheimen Staatspolizei konfisziert und kurz darauf durch das Gerichtsvollzieheramt Hamburg versteigert. Das damalige Museum für Völkerkunde Hamburg erwarb über diese Versteigerung sieben ostasiatische Kunstgegenstände und fünfundzwanzig Bücher.

Ploschitzki, die nach Wiederverheiratung in den USA den Namen Hansi Share annahm und in Los Angeles lebte, stellte 1948 über ihren Anwalt einen Rückgabeantrag, dem im Rahmen eines Wiedergutmachungsprozesses stattgegeben wurde, hieß es weiter. 1951 erhielt sie die im Museum befindlichen Objekte und Bücher zurück - bis auf den Buddha-Kopf, über dessen Verbleib in Hamburg Hansi Share keine Kenntnis hatte, und die damalige Museumsleitung keine aufrichtige Auskunft gab.

Als MARKK-Direktorin Prof. Barbara Plankensteiner 2017 mit der Neuausrichtung des Museums begann, wurden systematische Provenienzforschungsprojekte initiiert. Dass es sich bei dem Buddha-Kopf um einen Fall von NS-Raubgut handelte, sei bereits 2019 während der Vorbereitung der Ausstellung «Steppen und Seidenstraßen» deutlich geworden. Später konnte auch die Frage geklärt werden, wieso der Buddha-Kopf im Museum verblieben war. Zeitgleich erhielt das Museum in 2021 Anfragen der anwaltlichen Vertretungen zum Buddha-Kopf, woraufhin das formelle Restitutionsverfahren begann.

«Zur Aufarbeitung des nationalsozialistischen Unrechts gehört die vorbehaltlose und möglichst lückenlose Klärung der Herkunft unserer Museumsbestände und die Rückgabe von enteignetem Kulturgut», sagte Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD). «Ich begrüße daher sehr, dass der historische Buddha-Kopf nun endlich an die Nachfahren der ursprünglichen Eigentümerin zurückgegeben werden kann.» Plankensteiner entschuldigte sich bei den Nachkommen «für die Verschleierungsstrategien des Museums in den 1950er Jahren». «Ich bedaure es sehr, dass sie so lange auf Gerechtigkeit warten mussten.»

Steven Maass, Sprecher der Nachfahren von Hansi Share, sagte: «Wir freuen uns sehr über die Rückgabe des Buddha-Kopfes, der von den Nationalsozialisten aus der Kunstsammlung meiner Großmutter beschlagnahmt wurde. Es ist lange her, dass ihre Kunstwerke beschlagnahmt wurden und viele wurden immer noch nicht zurückgegeben.»

© dpa
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