Barren-Weltmeister Lukas Dauser hat die Olympia-Qualifikation der Turner verletzt abgebrochen. Der 31-Jährige zog sich in Rüsselsheim bei seiner Übung an den Ringen eine Verletzung am rechten Oberarm zu.
Für eine genaue Diagnose wurde der Unterhachinger umgehend ins Krankenhaus nach Mainz für eine MRT-Untersuchung gebracht. Ob nun der fest eingeplante Start in Paris gefährdet ist, ist unklar.
«Nach dem Ausfall von Lukas geht es mir nicht so gut», sagte Bundestrainer Valeri Belenki. Was an den Ringen passiert ist, drehe sich in seinem Kopf. «Man versucht, sich Fragen zu stellen, aber findet keine Antworten. Ich habe mit ihm gesprochen und er versteht auch die Welt nicht, wie es dazu kommen konnte.» Er vermute, dass es eine Verletzung an der langen Bizepssehne sei. Nach der Untersuchung wisse man mehr.
Belenki: «Es ist natürlich bitter für uns»
Die Nominierungssitzung für die Olympischen Spiele ist am Sonntagvormittag. «Ich habe natürlich auch einen Plan B und dann müssen wir darüber diskutieren, wenn der Lukas nicht kann, wer ihn ersetzt», sagte Belenki und fügte an: «Es ist natürlich bitter für uns.»
Dauser hatte vor zwei Wochen bei den deutschen Meisterschaften in Frankfurt/Main den Titel im Mehrkampf gewonnen. Bei der finalen Olympia-Qualifikation war für den Olympia-Zweiten am Barren nach nur zwei Geräten Schluss. Am Boden hatte er die Note 13,150 bekommen, seine Übung am Pauschenpferd wurde mit 13,700 bewertet. Sein Spezialgerät Barren wäre erst das fünfte von sechs Geräten gewesen.
Nach dem Verletzungs-Aus von Dauser gewann Timo Eder aus Ludwigsburg die Ausscheidung. Der erst 19 Jahre alte Dritte der deutschen Meisterschaften im Mehrkampf kam auf 82,675 Punkte. Die Hoffnung, zum Olympia-Team zu gehören, «sind sehr groß», sagte Eder. Zweiter wurde Dausers Trainingskamerad Nils Dunkel (Halle/Saale) mit 82,275 Zählern. Routinier Andreas Toba (Hannover) verzichtete auf eine Übung am Boden und belegte mit 69,725 Punkten für nur fünf Geräte den 13. Rang.