Turn-Star Lukas Dauser ist zum vierten Mal deutscher Meister im Mehrkampf. Der Barren-Weltmeister aus Unterhaching sicherte sich den Titel in Frankfurt/Main mit 82,765 Punkten und wurde danach von seinem Trainer Hubert Brylok herzlich in die Arme genommen.
Anschließend kündigte Dauser an, dass er zum letzten Mal bei deutschen Meisterschaften einen Sechskampf absolviert hat. «Der Titel bedeutet mir enorm viel. Für mich ist es der letzte auf jeden Fall. Ich habe mich zwar noch nicht entschieden, ob ich nach den Olympischen Spielen weiter mache oder nicht. Aber auf jeden Fall werde ich keinen Mehrkampf mehr turnen. Deswegen war das für mich die letzte Chance», sagte er.
Zweiter wurde Routinier Andreas Toba aus Hannover mit 82,398 Zählern. Drei Tage vor seinem 19. Geburtstag belegte Timo Eder aus Ludwigsburg mit 81,430 Punkten überraschend Rang drei.
Während der noch 30-jährige Dauser und der 33 Jahre alte Toba für die Olympischen Spiele in Paris als gesetzt gelten, hat sich Eder ins Blickfeld von Bundestrainer Valeri Belenki für den Saisonhöhepunkt geturnt. Titelverteidiger Pascal Brendel wurde mit 81,164 Punkten Vierter und kann wohl ebenfalls für Paris planen.
Dauser mit Wettkampf-Höhepunkt
Die endgültige Entscheidung über die fünfköpfige Olympia-Riege fällt nach der zweiten Olympia-Qualifikation am 22. Juni in Rüsselsheim. Kandidaten sind Nils Dunkel (Halle/Saale) als Fünfter mit 79,565 Punkten sowie Milan Hosseini (Böckingen), der mit 79,298 Punkten Sechster wurde.
Dauser gewann nicht nur seinen vierten Mehrkampf-Titel nach 2017, 2021 und 2022, sondern sorgte auch für den Höhepunkt des Wettkampftages. Für seine Barrenübung erhielt der deutsche Sportler des Jahres die Weltklasse-Bewertung von 15,333 Punkten und wurde dafür von den 4295 Zuschauern in der ausverkauften Ballsporthalle gefeiert.