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Unify statt Super League: Neuer Anlauf der UEFA-Konkurrenz

Die Macher hinter dem Super-League-Projekt nehmen einen neuen Anlauf. Ein überarbeitetes Konzept soll die Clubs überzeugen - FIFA und UEFA bekommen Post.
Real Madrid mit dem Champions-League-Pokal
In diesem Jahr gewann Real Madrid die Champions League - gibt es bald einen neuen Wettbewerb? © Robert Michael/dpa

Mit neuem Namen intensivieren die Initiatoren des Super-League-Projekts ihre Bemühungen, einen Konkurrenzwettbewerb zum Fußball-Europapokal aufzubauen. Für die Anerkennung neuer «pan-europäischer Clubfußballwettbewerbe», der Unify League, verschickte der Sportprojektentwickler A22 am Dienstag einen entsprechenden Vorschlag an die Europäische Fußball-Union UEFA und den Weltverband FIFA. Beide Dachverbände sind strikte Gegner des Projekts.

A22 sei immer wieder «auf heftigen Widerstand» gestoßen. Das passe nicht dazu, dass die UEFA «jederzeit offen, transparent und frei von Interessenkonflikten» sein müsse, steht in dem an UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis adressierten Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Sportprojektentwickler beruft sich auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) aus dem vergangenen Jahr.

Der EuGH hatte geurteilt, dass UEFA und FIFA andere Wettbewerbe nicht grundsätzlich von ihrer Genehmigung abhängig machen dürfen. Sie dürfen Vereinen und Spielern nicht verbieten, an diesen Wettbewerben teilzunehmen. Das bedeute allerdings nicht zwangsläufig, dass ein neuer Wettbewerb immer genehmigt werden müsse.

Veränderungen im Vergleich zur Super-League-Idee

Der Vorschlag für eine Unify League enthält im Vergleich zu dem für eine Super League zahlreiche Änderungen, etwa, dass die Platzierung in den nationalen Ligen ausschlaggebend für die Teilnahme an den europäischen Wettbewerben sein soll. Ein zentraler Punkt ist zudem der Aufbau einer Streamingplattform, auf der alle Spiele der neuen Wettbewerbe kostenlos zu sehen sein sollen.

«Unsere enge Zusammenarbeit mit den wichtigsten Interessengruppen hat dringende Themen aufgezeigt, die in Angriff genommen werden müssen: steigende Abokosten für Fans, ein zu voller Spielkalender, unzureichende Investitionen in den Frauenfußball und Unzufriedenheit mit dem Format
und der Governance der europäischen Club-Wettbewerbe», sagte A22-Chef Bernd Reichart. «Unser Vorschlag zielt darauf ab, diese Herausforderungen direkt anzugehen.»

Super League? Nicht mit den Bayern

Die Super-League-Pläne waren öffentlich zuletzt immer wieder auf Widerstand gestoßen. Bayern Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen sagte zuletzt: «Mit uns wird es keine Super League geben! Auf keinen Fall. Diese Tür ist zu.»

Der Hauptkritikpunkt war in den vergangenen Jahren, dass sich mit einer Super League ein geschlossener Wettbewerb für ohnehin schon große Vereine etablieren würde, der auch den nationalen Ligen schade.

In einer Reaktion der spanischen Liga hieß es, es sei ein neues Modell der gescheiterten Super League vorgelegt worden, dem es weiterhin an Unterstützung fehle. Das Projekt bedrohe den europäischen Fußball, weil einer Handvoll großer Clubs gefolgt werden solle, denen es um ihren eigenen Vorteil gehe.

© dpa
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