Die Vorfreude auf den Frühling ist bei Allergiker:innen eher verhalten. Alles fängt an zu blühen – und der Pollenflug wird zur Belastung: Heuschnupfen, tränende Augen, Juckreiz, Asthmaanfälle, Abgeschlagenheit...
Der erste Weg zur Linderung der Beschwerden durch Pollenbelastung ist die Hyposensibilisierung beim Arzt. Doch nicht jeder möchte diese langwierige Therapie in Angriff nehmen und nicht jedem hilft sie. Was kann Allergiker:innen den Frühling erleichtern?
1. Medikamente gegen Pollenallergie: Antihistaminika & mehr
Eine schnelle und effektive Möglichkeit, die Allergiesymptome zu lindern, sind Antihistaminika. Sie blockieren die Histaminrezeptoren, die für die allergischen Reaktionen verantwortlich sind. Du kannst sie als Tabletten, Nasenspray oder Augentropfen anwenden – je nachdem, welche Symptome bei Dir im Vordergrund stehen.
Tipp: Nimm Antihistaminika am besten schon vor den ersten starken Pollenflügen ein. So kannst Du die Symptome frühzeitig eindämmen. Falls Dich manche Tabletten müde machen, probiere modernere Präparate aus, die kaum Nebenwirkungen haben.
2. Kortison: Nur im Notfall einsetzen
Wenn Antihistaminika nicht ausreichen, können kortisonhaltige Sprays oder Tropfen eine kurzfristige Lösung sein. Sie wirken stark entzündungshemmend und helfen vor allem bei hartnäckigen Beschwerden wie verstopfter Nase oder starken Augenreizungen.
Wichtig: Kortison sollte nur nach ärztlicher Rücksprache und für kurze Zeit angewendet werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
3. Ernährung für Allergiker:innen: Diese Nährstoffe helfen
Wusstest Du, dass eine ausgewogene Ernährung Deine Allergie-Symptome abschwächen kann? Bestimmte Nährstoffe wie Vitamin C und Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können Dein Immunsystem stärken.
Diese Lebensmittel können bei Pollenallergie helfen:
• Frisches Obst und Gemüse wie Brokkoli, Spinat und Beeren
• Omega-3-Quellen wie Leinöl, Walnüsse und Fisch, insbesondere fettreiche Fische wie Lachs, Thunfisch oder Hering
• Immunsystem-Booster wie Holunder, Sanddorn oder Acerola
4. Pollenschutz im Alltag: So bleiben Pollen draußen
Ein guter Schutz beginnt in den eigenen vier Wänden. So minimierst Du die Pollenbelastung zuhause:
• Pollengitter installieren: Besonders effektiv an Fenstern im Schlafzimmer
• Richtig lüften: Auf dem Land morgens lange lüften, in der Stadt abends
• Hygiene-Tipps: Jeden Abend Haare waschen und Kleidung im Bad statt im Schlafzimmer ausziehen
5. Hausmittel gegen Pollenallergie
Nicht immer braucht es Medikamente – auch einfache Hausmittel können Allergiesymptome lindern:
• Feuchter Lappen auf den Augen: Lindert Juckreiz und Schwellungen
• Nasenspülungen mit Kochsalzlösung: Reinigt die Schleimhäute und spült Pollen heraus
• Inhalieren mit Eukalyptusöl: Befreit die Atemwege und entspannt
6. Sport und Freizeit: Allergiefrei durch den Frühling
Bewegung an der frischen Luft tut gut – aber als Allergiker:in solltest Du einige Dinge beachten:
• Sport wie z.B. Joggen nach einem Regenschauer: Dann ist die Pollenbelastung am geringsten
• Meide stark befahrene Straßen: Dort werden Pollen durch Autos aufgewirbelt
• Vorsicht bei Atemnot: Wenn Du beim Joggen häufig hustest, könnte das ein Zeichen für Pollen-Asthma sein. Suche in diesem Fall ärztlichen Rat
7. Urlaub und Ausflüge: Pollenfreie Zonen genießen
Wenn Du dem Pollenflug entkommen möchtest, plane Urlaub und Ausflüge in die Natur in pollenarme Regionen:
• Berge oder Küste: Dank der frischen Gebirgsluft oder der Meeresbrise kannst Du tief durchatmen und entspannen
• Wald statt Wiese: Ein Spaziergang im kühlen Laubwald ist für Allergiker:innen angenehmer als auf blühenden Wiesen
• Picknick am See: Am steinigen oder sandigen Fluss- oder Seeufer ist die Pollenbelastung niedrig, hohe Gräser und wilde Wiesen sollte man lieber meiden
• Wassersport: Im Schwimmbad, egal ob Hallen- oder Freibad, herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, die ideal für gereizte Schleimhäute ist; generell sind Aktivitäten auf dem Wasser wie Surfen oder Segeln somit für Allergiker:innen zu empfehlen